Am Samstag hat das berüchtigte Torture Ship wieder in Friedrichshafen abgelegt. Die 75 Euro teuren Karten für das Event seien bereits seit einem Monat ausverkauft, bestätigte Veranstalter Thomas Siegmund gegenüber dem SWR. Während die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) vergangenes Jahr nur 400 Feiernde an Bord ließen, wurde die Fahrgastzahl dieses Jahr auf 450 aufgestockt. Das Alter der Passagiere reicht von 18 bis 84 Jahre.
Die Gäste kämen nicht nur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, sondern auch aus Frankreich und Großbritannien, berichtet Sigmund, der in Augsburg eine Eventagentur betreibt und sich in der Fetisch-Szene auch einen Namen als Fotograf gemacht hat.
Zu den Gästen auf dem Torture Ship gehört auch Tanja aus Singen, die wir in einer Dokumentation in ihrem Leben zwischen Fetisch und Fabrik begleitet haben:
Schaulaufen in den Häfen eine Stunde früher
Das Boarding fand in diesem Jahr eine Stunde früher als üblich statt: in Friedrichshafen um 18 Uhr und in Konstanz ab 20 Uhr. Dabei waren wieder zahlreiche Schaulustige vor Ort. Was dann auf dem Schiff passiert, bleibt das Geheimnis der 450 Anhängerinnen und Anhänger der Fetisch-Szene. Nur eines betont Organisator Siegmund: Auf dem Schiff gehe es höflicher und toleranter zu als in so mancher herkömmlichen Diskothek.
Fetisch für viele wichtiger als Sex
Für die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer stünde ohnehin nicht der Sex im Mittelpunkt, sondern der ungezwungene Austausch unter Gleichgesinnten, erklärt Veranstalter Thomas Siegmund. Hinter so mancher Maske steckten einflussreiche Leute, die sich freuten, ihre Vorlieben auf dem Torture Ship endlich mal ausleben zu können, ohne Vorurteile und Repressalien zu befürchten.