Städte in der Region Bodensee-Oberschwaben nehmen mehr Geld durch Blitzer im Straßenverkehr ein. Das bestätigten einige Städte dem SWR. Die Stadt Konstanz hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nach eigenen Angaben rund 1,5 Millionen Euro an Bußgeldern eingenommen, fast 400.000 Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Stadt Biberach nahm fast 510.000 Euro an Bußgeldern ein - gegenüber rund 370.000 Euro im vergangenen Jahr. In Ravensburg stiegen die Einnahmen von rund 870.000 Euro auf 1,1 Millionen Euro. Ein Grund für die Mehreinnahmen könnte der seit vergangenen November in Deutschland geltende, erneuerte Bußgeldkatalog sein, der höhere Strafen vorsieht.
SWR-Reporter Moritz Kluthe berichtet über steigende Einnahmen durch Bußgeldern:
Bußgelder für zu schnelles Fahren stark erhöht
Seit vergangenem November gilt in Deutschland ein erneuerter Bußgeldkatalog - wer beispielsweise innerorts 16 bis 20 Stundenkilometer zu schnell fährt und geblitzt wird, muss nun 70 statt 35 Euro zahlen. Das führte auch in anderen Städten Baden-Württembergs, wie etwa in Stuttgart, zu steigenden Einnahmen. Ravensburg sank die Zahl der Bußgeldfälle von rund 38.000 auf fast 32.000. Trotzdem nahm die Stadt im ersten Halbjahr dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum etwa 30 Prozent mehr an Bußgeldern ein.
Die Gründe für den Rückgang der Bußgeldfälle seien vielfältig, so einer Sprecherin der Stadt. Man könne nicht sagen, wie stark die höheren Bußgelder zu einer Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmer beigetragen hätte. Keine Mehreinnahmen durch Raser hat die Stadt Sigmaringen. Die Stadt führe keine "bußgeldbewehrten Geschwindigkeitsmessungen durch", so ein Sprecher der Stadt.