Am Freitag wird in mehreren Gemeinden im Appenzeller Hinterland wieder das sogenannte Alte Silvester gefeiert. Vom frühen Morgen bis spät in die Nacht sind dabei die Silvesterchläuse unterwegs. Die Gruppen bestehen aus fünf bis neun Teilnehmern und tragen aufwendige Kostüme mit schweren Schellen und kunstvoll verzierten großen Hüten.
Musikalisch ins neue Jahr
Die Silvesterchläuse ziehen bei dem Schweizer Brauch zu Höfen, Häusern und Wirtschaften. Dabei stellen sich die Chläuse jeweils im Kreis auf und "zauern". Das ist eine besondere Art des Jodelns. Danach geben sie den Besuchten die Hand und wünschen ein gutes neues Jahr.
Brauchtum mehrere Jahrhunderte alt
Der Besuch der Silvesterchläuse gilt als große Ehre. Unterschieden wird zwischen drei Arten von Chläusen. Der "schöne Chläus" trägt kunstvoll verzierte Kopfbedeckungen mit Szenen aus dem bäuerlichen Leben, die in Handarbeit angefertigt werden. Die "wüeschti Chläuse" und die "Naturchläuse" haben wild geschmückte Hüte, Hauben und furchterregende Masken auf.
Der Winterbrauch geht auf den alten Julianischen Kalender zurück, demzufolge das neue Jahr am 13. Januar beginnt. Die Silvesterchläuse sind aber auch am 31. Dezember unterwegs. Erstmals schriftlich erwähnt ist das Brauchtum laut Appenzellerland Tourismus im 17. Jahrhundert. Die Verkleidungen sind teils aber erst später hinzugekommen.