Blick vom Berg "Höchsten“ auf den Bodensee, das Schweizer Ufer und die durch den Föhn sichtbaren Alpen.

CO2-neutrale Energie aus dem Bodensee

Seethermie-Projekt in Gottlieben schreitet voran

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Der Kanton Thurgau möchten den Bodensee und den Rhein als Energiequellen nutzen. Die Gemeinde Gottlieben könnte dabei schon bald mit CO2-neutraler Wärme versorgt werden.

Der Kanton Thurgau will bis zu fünf Seethermie-Kraftwerke am Bodensee bauen, um aus dem Seewasser klimaneutral Energie zu gewinnen. Unterstützt wird das Projekt von 14 Gemeinden im Thurgau. Damit würde künftig unter anderem die Gemeinde Gottlieben mit klimafreundlicher Wärme versorgt werden, heißt es von der zuständigen Thurgauer Behörde. Das Projekt ist dort schon weit vorangeschritten.

Baustart für Seethermie-Werk in Gottlieben 2024 geplant

Mehr als 60 Prozent der Heizsysteme im Kanton Thurgau werden nach wie vor mit fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas betrieben. Das will der Kanton mit seinen Seewärme-Projekten nun ändern.

Ab Winter 2025 soll Wasser aus dem Bodensee die Gemeinde Gottlieben erstmals mit sauberer, CO2-neutraler Wärme versorgen. Bis dahin soll ein Seethermie-Werk mit der nötigen Technik wie etwa Wärmepumpen und Wärmetauschern nah am Bodenseeufer bei Gottlieben entstehen, so ein Sprecher des Amtes für Energie des Kantons Thurgau. Der Baubeginn sei für Herbst 2024 geplant.

700 Tonnen CO2 pro Jahr sollen eingespart werden

In dem Werk soll künftig Wasser aus 20 bis 40 Metern Tiefe des Bodensees gepumpt, auf circa 70 Grad erwärmt und dann in das Wärmenetz der Gemeinde geleitet werden. Auch Kühlen im Sommer sei möglich. Das Projekt kostet rund sechs Millionen Franken, heißt es vom Amt für Energie. Mit der Seethermie sollen 700 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.

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SWR