An der Hochschule Biberach wird an einem Roboter geforscht, der inzwischen schon Arbeiten im Holzbau übernehmen kann. Die robotergestützte Produktion ist in der Automobil-, Elektro- oder Pharmaindustrie längst etabliert. Anders sieht es da in der Bauwirtschaft aus. Dort wird die anstehende Arbeit in erster Linie noch von Fachkräften gestemmt. Doch weil die zunehmend rar werden, wird an der Hochschule Biberach daran geforscht, wie Roboter speziell im Holzbau künftig eingesetzt werden können.
Roboter soll mit Menschen zusammenarbeiten
Der Roboter kann bereits schrauben, fräsen, Hölzer anheben und in Position bringen. Ursprünglich kommt der Roboterarm aus der Elektroindustrie, dort kommt es auf jeden Millimeter an. Im Labor für innovatives Bauen und Projektmanagement wird er nun für die Holzbranche trainiert. Immer wieder arbeitet er noch zu genau, was zu Problemen führt. "In der Baubranche wird mit Toleranzen im Zentimeterbereich gearbeitet, damit hat er noch Probleme", sagt Hannes Schwarzwälder von der Hochschule Biberach.
Der Roboter soll künftig nicht komplett autonom, sondern mit Menschen zusammenarbeiten, so der Forscher. Der Roboter sei ein sogenannter kollaborativer Roboter: "Das bedeutet, er geht davon aus, dass er noch Menschen benötigt und das ist auch gut so", so Schwarzwälder. Die Menschen könnten aber davon profitieren, wenn sie dem Roboter klarmachen, welche Fähigkeiten künftig von ihm verlangt werden.
Weitere Roboter sollen kommen
Die Hochschule Biberach denkt auch schon an die Zukunft. Auch, wenn dafür Geld investiert werden muss: 42.000 Euro kostet der Bauroboter. Trotzdem sollen weitere folgen. "Sobald dieser Roboter seine Tests abgeschlossen hat und wir wissen, dass es grundsätzlich funktioniert, die Übertragung in die Bauwirtschaft, planen wir, acht bis zwölf weitere Roboter herzuholen. Die können dann die Prozesse parallel machen und damit wären wir dann auch deutlich schneller", sagt Hannes Schwarzwälder.