Der Bodenseepegel lag nach den heftigen Regenfällen vom Freitag bei 3,32 Meter (Stand Montag) - das waren 25 Zentimeter mehr als zwei Tage zuvor. Der Regen bringe aber nur eine kurzfristige Erholung, so die LUBW. Damit der Wasserstand am Bodensee wieder deutlich steigt, müsse es im Einzugsgebiet des Bodensees über mehr als eine Woche hinweg großflächig regnen. Oder es müssten extrem hohe Niederschläge in kurzer Zeit fallen, heißt es von der Landesanstalt für Umwelt (LUBW). Sie rechnet damit, dass der Regen in diesen Tagen nur für einen kurzfristigen Anstieg sorgt.
SWR-Reporter Thorben Langwald über den niedrigen Wasserstand:
Nächstes Hochdruckgebiet wird Pegelstand wieder sinken lassen
Mit zehn oder mehr Zentimetern Anstieg des Wasserstands am Bodensee hat Wetterexperte Roland Roth von der Wetterwarte Süd in Bad Schussenried (Kreis Biberach) gerechnet. Entscheidend für den Bodenseepegel sei der Niederschlag in den Alpen und im Rhein-Einzugsgebiet, sagte er im SWR-Interview. Der Effekt wirke sich aber nur kurzzeitig aus, das nächste Hochdruckgebiet mit trockenem Wetter sei schon absehbar.
SWR-Moderatorin Rebecca Lüer hat mit Wetterexperte Roland Roth über die Entwicklung des Bodenseepegels gesprochen:
Niedriger Wasserpegel im Bodensee hat November-Niveau
Der Bodenseepegel befinde sich derzeit auf einem Niveau, das üblicherweise erst Anfang November erreicht werde. Die Experten des LUBW verweisen darauf, dass normalerweise im Sommer der Wasserstand durch Schneeschmelze und Regen höher sei, während im Winter Wasser im Schnee gespeichert und damit der Wasserstand niedriger sei. Sie gehen jedoch davon aus, dass der Klimawandel die Pegelunterschiede zwischen den Jahreszeiten immer weiter verringert.
Eine geringere Schneerücklage in den Wintermonaten und ein vorzeitiges Abschmelzen der Schneedecke führe zu einem niedrigeren Wasserstand in den Sommermonaten. Niederschlag, der im Winter anstatt als Schnee als Regen fällt, führt zu einer Erhöhung der winterlichen Seewasserstände.
Trockenheit und Waldbrandgefahr weiterhin auf hohem Niveau
Durch den Klimawandel, die damit einhergehenden steigenden Temperaturen und wenigen Niederschläge, steigt auch die Waldbrandgefahr in der Region Bodensee-Oberschwaben an. In den meisten Fällen werden Waldbrände von Menschen ausgelöst. Das teilte Forst BW mit und ruft zu erhöhter Vorsicht in Waldgebieten auf.
Über den Kreis Lindau fliegen im Sommer speziell ausgebildete Luftbeobachter, um Waldbrände aus der Luft zu erkennen. Das hatte die Regierung von Schwaben angekündigt. In vielen Kreisen in der Region Bodensee-Oberschwaben ist es derzeit auch verboten an Grillstellen im Wald Feuer zu machen - so auch in den Kreisen Biberach und Konstanz.
Hohe Bußgelder drohen bei "Grillen im Wald"
Wer gegen die Verbote verstoße, begehe eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld von bis 2.500 Euro geahndet werden könne, teilt das Landratsamt Konstanz mit. Das Rauchen im Wald sei während der Sommermonate ohnehin verboten, heißt es vom Kreis weiter. Eine sorglos weggeworfene Zigarette könne ein ganzes Waldgebiet in Brand setzen, so Forst BW. Der Regen der kommenden Tage lindere die Gefahr vor Waldbränden nur kurzfristig.