In einem Raum mit einer Kunstinstallation der Zeppelin Universität (ZU) Friedrichshafen wurde nach Darstellung der Studentischen Senatorinnen und Senatoren der Hochschule eine rechtsgerichtete Parole an die Wand geschrieben. Das Kunstwerk sei zerstört worden.
Schmiererei während des Seekult-Festivals
In der vergangenen Woche hat in Friedrichshafen das Seekult-Festival stattgefunden - verteilt über mehrere Veranstaltungsorte, unter anderem auf dem Campus der Zeppelin Universität. Bei dem Festival sei im Raum einer Kunstinstallation der Schriftzug "Reconquista Lehrräume" hinterlassen worden.
"Reconquista" habe einst die Eroberung des muslimischen Spaniens durch christliche Truppen bezeichnet. Heute gelte der Begriff als islamfeindlich und politisch rechts, heißt es in einem internen Schreiben von Studierenden, das dem SWR vorliegt.
Zeppelin Universität prüft Konsequenzen
Das Präsidium der Zeppelin-Universität prüfe derzeit den Fall und denke über Konsequenzen nach, heißt es in einer Stellungnahme der Hochschule. Die Verwendung rechtsideologischer Begriffe sei absolut inakzeptabel.
Die Urheber der Aufschrift gehörten dem Ring Christlich-Demokratischer Studierender (RCDS) an. Die Hochschulgruppe distanzierte sich von der Aktion und verurteilte die Tat. Die Täter seien bereits am Tag nach dem Vorfall umgehend aus dem RCDS ausgeschlossen worden, teilte der RCDS-Vorsitzende Justus Günther dem SWR mit. Rechtsextremes Gedankengut sei ihnen fremd, schrieb die Hochschulgruppe in einer Stellungnahme an ihre Mit-Studierenden.