Fast 32 Millionen Euro Verlust: Dieses Rekorddefizit hat die Oberschwabenklinik, kurz OSK, im vergangenen Jahr mit ihren Krankenhäusern in Ravensburg und Wangen im Allgäu gemacht. Die Geschäftsbilanz wurde am Dienstag bei einer Kreistagssitzung in Wangen im Allgäu vorgestellt. Der Kreis ist Träger des Verbunds.
OSK-Geschäftsführer kritisiert Krankenhauspolitik des Bundes
Geschäftsleitung und Fraktionssprecher im Kreistag waren sich einig: Es sei ein schlechtes Ergebnis. Und schuld daran sei eine völlig verfehlte Krankenhauspolitik, so OSK-Geschäftsführer Franz Huber. Kommunale Träger wie der Landkreis Ravensburg müssten jetzt dafür zahlen. Dennoch sei die kommunale Trägerschaft gerade in diesen Zeiten wichtig, betonten die Fraktionssprecher im Kreistag. Man stehe im Hinblick auf die medizinische Versorgung im Kreis zur Verantwortung für die Bürger.
Trotz ihres Bekenntnisses zur Trägerschaft sehen die Kreisräte große Probleme bei der künftigen Finanzierung des Klinikverbunds. So sagte CDU-Fraktionssprecher Volker Restle, mit dem hohen Defizit habe man eine rote Linie überschritten. Er erwarte von der OSK-Geschäftsleitung neue Ideen. Die aber beruhigte die Rätinnen und Räte. Der Klinikverbund sei auf einem guten Weg. Man rechne für das laufende Jahr mit weniger Verlust und erwarte ein Minus von etwa 22 Millionen Euro.
Patientenzahlen und neue Fachkräfte machen Hoffnung
Die Geschäftsleitung nennt zwei Punkte durch die sich die Situation verbessern soll. Zum einen steigen der OSK zufolge die Patientenzahlen. Man gewinne neue Patientinnen und Patienten aus dem Landkreis Sigmaringen und dem bayrischen Allgäu hinzu, weil dort Krankenhäuser geschlossen wurden. Daher rechnet die OSK in diesem Jahr mit über 40.000 Patienten, zuletzt waren es knapp 36.000.
Zum anderen entspanne sich die Lage beim Fachkräftemangel. Laut OSK-Geschäftsführer Franz Huber verändert sich die Marktsituation in Oberschwaben. Die OSK stelle wieder mehr Pflegekräfte ein als Pflegekräfte den Klinikverbund verlassen. Ähnlich sei die Entwicklung bei Ärztinnen und Ärzten. Deswegen brauche der Klinikverbund weniger teure Leihkräfte. Man sehe Licht am Ende des Tunnels, so Huber.