Die künftige Intendantin der Bregenzer Festspiele heißt Lilli Paasikivi. Die künstlerische Direktorin der Finnischen Nationaloper übernimmt die Intendanz ab der Saison 2025 und wurde am Mittwoch auf einer Pressekonferenz am Bodensee vorgestellt.
Im Gespräch mit SWR-Reporterin Corinna Scheller erzählt Lilli Paasikivi, wie sie sich auf die künftigen Aufgaben in Bregenz vorbereitet:
Neue Intendantin kommt aus Finnland
Die 1965 geborene finnische Mezzosopranistin Paasikivi tritt die Nachfolge der scheidenden Intendantin Elisabeth Sobotka an. Sie habe mehrere Sommerfestivals in Finnland ins Leben gerufen und leite seit neun Jahren die Nationaloper. Zuvor war sie rund 20 Jahre als Sängerin an der Nationaloper tätig. Der Abschied falle ihr nicht leicht, aber es sei Zeit für etwas Neues gewesen, so Paasikivi. Die Intendanz in Bregenz sei für sie eine neue Herausforderung, auf die sie sich sehr freue. Schon jetzt sei sie mit dem Team der Festspiele in Kontakt und entwickle Ideen.
Ihr Vertrag am Bodensee laufe zunächst fünf Jahre, teilten die Festspiele mit. Die Entscheidung für sie sei einstimmig gefallen, sie kam zudem deutlich schneller als erwartet. Ursprünglich hatten die Festspiele angekündigt, bis spätestens April unter den insgesamt 22 Bewerberinnen und Bewerbern zu entscheiden.
Intendantin Elisabeth Sobotka wechselt zur Staatsoper Berlin
Die Geschichte der Intendanz der Bregenzer Festspiele ist von Konstanz geprägt. Seit der Gründung im Jahr 1946 hat es erst vier Intendanten und Intendantinnen gegeben. Ernst Bär leitete die Festspiele fast 30 Jahre, auf ihn folgte Alfred Wopmann, er hatte die Leitung 20 Jahre inne.
Auf Wopmann folgten für jeweils etwa zehn Jahre David Pountney und die jetzige, scheidende Intendantin Elisabeth Sobotka. Sie wechselt im Herbst 2024 an die Staatsoper in Berlin. Sobotka leitet das Sommerfestival am Bodensee seit 2015.
Bregenzer Festspiele großer Erfolg
Die Bregenzer Festspiele haben sich nach eigenen Angaben zu einem der weltweit erfolgreichsten Kulturunternehmen entwickelt. Im Dreiländereck Österreich, Deutschland und Schweiz gelegen, habe sich das Sommerfestival am Bodensee eine markante Position in der internationalen Festspielszene verschafft und stehe für künstlerische Qualität sowie Innovation mit dem Schwerpunkt Musiktheater, so die Festspiele. In der fünfwöchigen Festspielzeit stehen in jedem Jahr rund 80 Veranstaltungen auf dem Programm, die von bis zu 250.000 Gästen besucht werden.