Der Maler und Mundartdichter Bruno Epple ist am Donnerstagmittag in der Kirche St. Pankratius in Wangen auf der Höri (Kreis Konstanz) beerdigt worden. Bruno Epple starb im Alter von 92 Jahren vergangenen Freitag in den Schmieder Kliniken Allensbach (Kreis Konstanz).
Den Ablauf seiner Beerdigung hatte Bruno Epple noch zu Lebzeiten organisiert. Ein Trommler gehörte zum Programm. Sargträger waren "die Brunos", vier Freunde, die wie Epple "Bruno" mit Vornamen heißen. Er wurde auf dem Wangener Friedhof neben seiner vor drei Jahren verstorbenen Ehefrau bestattet.
Bruno Epple Stiftung soll entstehen
Über seinen Nachlass hat Epple ebenfalls Verfügungen getroffen: In Gründung befindet sich bereits eine Bruno Epple Stiftung für Pflege und Erhalt der alemannischen Mundart. Das bestätigte der Singener Walter Möll von der "Muettersproch-Gsellschaft" dem SWR. Ein Teil des Erbes wird voraussichtlich auch an die Doris Epple Stiftung seiner Frau gehen. Bruno Epples künstlerisches Erbe, Schriften und Skizzen, befindet sich zum Teil schon im Archiv des Bodenseekreises.
Lob für Epple von Martin Walser
Bruno Epple liebte die Mundart des Hegaus, er machte sich mit seiner Prosa und seinen Gedichten einen Namen weit über die Bodenseeregion hinaus. Sein kürzlich verstorbener Schriftstellerkollege und Freund, Martin Walser, rühmte ihn einst mit den Worten "Was für ein Glück, dass es diesen Dichter gibt!". Epple war außerdem bekannt für seine naive Malerei. Er schilderte Natur und Alltag am Bodensee – in bunten Bildern, kurzen Texten und Gedichten in alemannischer Mundart.
1931 in Rielasingen im Hegau geboren, arbeitete er nach dem Studium zunächst als Lehrer in Radolfzell, später dann als freier Künstler. Er lebte bis zuletzt in Wangen auf der Halbinsel Höri. Bruno Epple wurde für sein Werk vielfach ausgezeichnet: Er bekam unter anderem den Bodensee-Literaturpreis, den Hegaupreis und zuletzt 2021 die Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg.
Epples Thema war immer wieder der Bodensee
2009 war Bruno Epples Buch "Vor allem der See" erschienen, versehen mit wohlwollenden Worten seiner Freunde Manfred Bosch und Martin Walser. "Epple kann nichts falsch machen", schrieb Walser. Dem sei alles gegeben, was er male und schreibe. Das Buch ist ein dritter Band mit lose gefügten Erinnerungen an Epples Kindheit, nach "Den See vor Augen" von 1992 und "Im Zug zurück" aus dem Jahr 1997.
1961 nahm Bruno Epple kleine Gedichte für jeden Monat im Jahreslauf für den damaligen Süddeutschen Rundfunk auf. Hier sein "August":