Das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart hat mit dem Projekt "Wracks und Tiefsee" begonnen. Bei dem auf vier Jahre angelegten Forschungsprojekt sollen Schiffswracks und abgestürzte Flugzeuge, die im Bodensee in der Nähe des baden-württembergischen Ufers liegen, systematisch erforscht werden. Die Experten erhoffen sich dadurch einen Überblick darüber, welche schützenswerten Objekte am Grund des Bodensees liegen.
Wracks als Schätze für Archäologen
"Ein untergegangenes Schiff ist wie eine Zeitkapsel, die so gut wie alles, was am Tag des Untergangs an Bord war, mit in die Tiefe genommen hat", wird Alexandra Ulisch, Mitarbeiterin des Projekts, in einer Mitteilung des Landesdenkmalamts zitiert. Daher seien solche Wracks wahre Schätze für die Archäologen.
Auf dem Grund des Bodensees liegen zahlreiche Wracks aus allen Epochen der menschlichen Seefahrtsgeschichte. Vom steinzeitlichen Einbaum bis zum neuzeitlichen Schiffs- oder Flugzeugwrack sei da alles dabei, so das Landesdenkmalamt. Doch vor allem die großen Tiefen des Sees seien noch kaum erforscht.
Ein Ziel: Bisher unbekannte Wracks entdecken
Neben der Auswertung verschiedener Daten aus früheren Untersuchungen werden in Kooperation mit dem Institut für Seenforschung der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg auch aktuelle Sonardaten auf mögliche Wracks im Bodensee überprüft. So wollen die Forschenden laut Landesdenkmalamt bisher unbekannte Wracks entdecken und erforschen.
Im Vorfeld des Projektes wurde bereits Ende 2022 der Zustand bekannter Wracks durch ein vom Landesdenkmalamt beauftragtes Tauchteam dokumentiert. Am Ende des Projekts soll durch die Auswertung der Daten eine Inventarliste der schützenswerten Wracks im See entstehen.