In den Kinderkliniken in der Region Bodensee-Oberschwaben werden derzeit deutlich mehr Kinder mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RS) behandelt. Es handelt sich hierbei um eine Atemwegserkrankung, die vor allem für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich werden kann. In Singen (Kreis Konstanz) sei die Hälfte der 20 Betten in der Kinder- und Jugendklinik mit RS-Virus-Patienten belegt, sagt Andreas Trotter. Er ist ärztlicher Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendgesundheit im Hegau und Präsident des Verbandes Leitender Kinder- und Jugendärzte in Deutschland. Zwei Kinder seien auf der Intensivstation. Trotter rechnet damit, dass sich die Lage übers Wochenende weiter zuspitzt. Sei das der Fall, müsse man vermutlich kommende Woche planbare Operationen absagen.
Kinderkliniken am Limit
Auch in den Kinderkliniken in Konstanz, Ravensburg und Friedrichshafen sind laut dem Arzt die Kolleginnen und Kollegen am Limit. Bereits im vergangenen Jahr war die Region von einer starken Welle des RS-Virus betroffen. In diesem Jahr sei die Lage im Süden aber schlimmer, so Andreas Trotter. Die Atemwegserkrankung löst Husten, Schnupfen, Halsweh und Fieber aus und verbreitet sich besonders stark unter Kleinkindern. Auch größere Kinder oder Erwachsene können an dem RS-Virus erkranken, meist aber weniger schwer.