Das milliardenteure Hochwasserschutz-Projekt am Rhein zwischen Vorarlberg und der Schweiz, kurz "Rhesi", ist einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Der Text des Staatsvertrags ist fertig, das bestätigte der Projektleiter auf SWR-Anfrage. Jetzt geht der "Rhesi"-Staatsvertrag in die zuständigen Ministerien in Wien und Bern, dann an die Parlamente beider Länder. Der Projektleiter rechnet mit dem Baustart in vier Jahren.
Der Bodenseezufluss Alpenrhein soll auf einer Länge von 26 Kilometern verbreitert und renaturiert werden. Außerdem werden die Hochwasserdämme saniert. 300.000 Menschen im Rheintal zwischen Vorarlberg und der Schweiz sollen dadurch besser vor Überflutungen geschützt sein.
Rhein soll erdbebensicher werden
Im Zuge des Hochwasserschutz-Projekts "Rhesi" soll der Rhein in Vorarlberg und in der Schweiz auch besser gesichert sein, wenn die Erde bebt. Erdbeben seien in der Region zwar selten. Doch wegen des feinkörnigen Untergrunds könnten sich die Rheindämme in Fußach und Diepoldsau durch die Schwingungen absenken oder sogar verschieben, sagte Projektleiter Bernhard Valenti gegenüber dem SWR. Um dies zu verhindern, sollen Löcher gebohrt und mit Kies gefüllt werden.
Versuche im Herbst Vorarlberg und Schweiz: Rhein soll erdbebensicherer werden
Der Rhein in Vorarlberg und der Schweiz soll erdbebensicherer werden. Entsprechende Maßnahmen werden Teil des Projekts "Rhesi: Hochwasserschutz fürs Rheintal".
Mehrere Jahrzehnte Bauzeit
Angestoßen wurde die Planung für den 26 Kilometer langen Rheinabschnitt schon 2011. Die Bauzeit des gemeinsamen Hochwasserschutz-Vorhabens von Österreich und Schweiz beträgt bis zu 30 Jahre. Die Planer rechnen mit Nettokosten von rund zwei Milliarden Schweizer Franken, 2017 war man von einer Milliarde ausgegangen.