Sinvolles Verkehrsmittel oder Gefahr?

Biberach startet Pilotphase mit E-Scootern

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Nadine Ghiba
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E-Scooter ausleihen, das geht mittlerweile in einigen Städten in der Region. Seit Donnerstag auch in Biberach. Nach drei Monaten will die Stadt entscheiden, ob das Angebot dauerhaft bleibt.

In Biberach kann man seit Donnerstag drei Monate lang E-Scooter leihen. Nach der Testphase will die Stadt entscheiden, ob sie dauerhaft eine Kooperation mit dem Anbieter eingeht. In einigen anderen Städten in der Region Bodensee-Oberschwaben gibt es das Angebot bereits: Die Roller können eine sinnvolle Ergänzung zu öffentlichen Verkehrsmittel sein, aber auch den Verkehr behindern oder sogar gefährden.

50 E-Scooter stehen in Biberach bereit

An zwölf Standorten im Stadtgebiet stehen laut Stadt nun E-Scooter der Marke Zeus bereit, beispielsweise am Bahnhof und vor der Stadthalle. Um Chaos durch herumliegende Roller zu vermeiden, können sie nur in bestimmten Zonen abgestellt werden. Wenn man sich nicht daran hält, laufen die Gebühren beim Anbieter weiter. Während der Testphase können die Bürgerinnen und Bürger Feedback an die Klimaschutzbeauftragte der Stadt Biberach schicken: Diese Rückmeldungen sollen dann in die Entscheidung eines Gremiums der Stadt einfließen.

Nicht ohne Probleme: Andere Städte ziehen Fazit

Andere Städte in der Region Bodensee-Oberschwaben haben eine solche Testphase bereits hinter sich. In Konstanz gibt es beispielsweise seit vier Jahren E-Scooter zum Ausleihen. Mittlerweile seien 450 von ihnen im Stadtgebiet unterwegs, so eine Sprecherin zum SWR. Doch es lief bislang nicht ohne Probleme: Bei der Stadt gingen immer wieder Beschwerden ein, zum Beispiel weil die Roller Gehwege blockierten. Seit Anfang des Jahres gibt es deswegen eine neue Regelung: Die Anbieter müssen falsch abgestellte Fahrzeuge jetzt innerhalb von zwei Stunden umparken. Seitdem sei die Anzahl an Beschwerden etwas zurückgegangen, heißt es.

Auch in Friedrichshafen gibt es seit mehr als einem Jahr E-Scooter zum Ausleihen. Im Jahr 2024 wurden laut Stadt bereits rund 100.000 Fahrten mit ihnen unternommen. Im Gegensatz zu Konstanz gibt es in der Zeppelinstadt keine festgelegten Parkzonen. Es wurden jedoch "umfangreiche Vereinbarungen getroffen, um die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs zu gewährleisten", erklärt die Stadt. Auch hier ist der Anbieter dafür verantwortlich, falsch geparkte Fahrzeuge innerhalb von vier Stunden zu entfernen. Trotz Schwierigkeiten ist die Stadt vom Konzept der E-Scooter überzeugt.

Insbesondere zur Erschließung der "letzten Meile" sichern E-Scooter die Anschlussmobilität an Bus- und Bahnhaltestellen und unterstützen in dieser Form Anreize zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.

Ähnlich sieht es die Stadt Lindau. Dort werden seit zwei Jahren E-Scooter angeboten: Lindauer und Besucher könnten seitdem zum Beispiel Bahnhöfe und Bushaltestellen besser erreichen, so eine Sprecherin. Insgesamt sei mit den Rollern schon eine Strecke von 200.000 Kilometern zurückgelegt worden. Die Stadt habe sogar versucht, eine Kooperation mit der Stadt Bregenz zu erreichen und die E-Scooter grenzüberschreitend anzubieten. Das habe allerdings nicht funktioniert, unter anderem weil es in Deutschland eine andere Versicherungs- und Kennzeichnungspflicht der E-Scooter gibt.

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