Seit Mai 1933 liegt das Wrack des Dampfschiffs "Säntis" vor Romanshorn auf dem Grund des Bodensees. Seit fast einem Jahr plant ein Verein, das Schiff zu heben. Im März soll es so weit sein.
In Romanshorn (Kanton Thurgau) sind kurz vor Weihnachten die zwölf Hebesäcke eingetroffen, mit denen das Wrack aus 210 Metern Tiefe an die Wasseroberfläche gebracht werden soll. Das bestätigte der Präsident des zuständigen Schiffsbergevereins, Silvan Paganini. Die Bergung soll Anfang März beginnen. Das Schiff werde dann mit den Hebesäcken und einer Bergeplattform angehoben und in etwa zwölf Metern Tiefe näher ans Ufer gebracht. Anfang April soll es dann vollständig an die Oberfläche gehoben werden.
Bergung der "Säntis" wird durch Spenden finanziert
Der Bergungsversuch mit Hebesäcken ist für den Verein Plan B. Eigentlich sollte ein für das Projekt gebauter Tauchroboter ein Seil unter dem Rumpf der "Säntis" durchführen. Dann sollte das Schiff über hydraulische Hebel angehoben, an der Motorfähre Euregia befestigt und in Ufernähe transportiert werden.
Diese Variante ist allerdings deutlich teurer, die Finanzierung kam nicht zustande. Gut 260.000 Franken kamen im Sommer vergangenen Jahres durch eine Sammelaktion zusammen. Damit wird die Bergung mit Hebesäcken finanziert.
Schiff wurde versenkt statt entsorgt
Die "Säntis" liegt derzeit noch gut fünf Kilometer vor dem Romanshorner Ufer. Vor 90 Jahren war das nicht mehr fahrtüchtige Schiff versenkt worden, um Kosten für die Entsorgung zu sparen. Eine Verschrottung wurde damals als zu teuer angesehen. Das 48 Meter lange Schiff war seit 1892 auf dem Bodensee unterwegs. Es konnte 400 Passagiere befördern.