Christian Natterer, CDU-Politiker und Unterstützer von Friedrich Merz, wendet sich gegen den Vorschlag des Parteivorsitzenden der CDU zur Frauenquote. Merz will am Freitag beim Bundesparteitag in Hannover vorschlagen, dass bis 2025 Vorstandsämter in der Partei zur Hälfte mit Frauen besetzt werden sollen. Natterer hält es für schwierig, diese Quote beginnend bei der Kreisverbandsebene umzusetzen. "Mir konnte niemand erklären, wie wir mit einer Quote mehr weibliche Mitglieder gewinnen sollen", sagte Natterer dem SWR. Außerdem sei es schwierig bei nur 20 Prozent weiblichen Mitgliedern in seinem Kreisverband 50 Prozent des Vorstands mit Frauen zu besetzen, sagt der Vorsitzende des CDU-Kreisverbands Ravensburg.
SWR-Reporter Moritz Kluthe über die Diskussion zur Frauenquote in der CDU:
Mehrheit im Kreis Ravensburg gegen Frauenquote
Umfragen an der Basis im Kreis Ravensburg zeigten laut Natterer, dass eine klare Mehrheit der Mitglieder die Quote ablehne. Auch weibliche Mitglieder hielten nichts von einer entsprechenden Quote. Ob seine Initiative Erfolg hat, weiß Natterer nicht. Laut ihm sind im Lager der Quotengegner unter anderem die Mittelstandsvereinigung, die Junge Union sowie viele Kreisvorsitzende.
Unterstützung für Merz dennoch ungebrochen
Trotz der Differenzen, unterstütze Natterer den CDU-Parteivorsitzenden weiterhin, sagt er. Dabei sei es egal, zu welchem Ergebnis man beim Bundesparteitag am Freitag komme.
"Meine Unterstützung für Friedrich Merz ist ungebrochen. Das tut unserer Liebe keinen Abbruch"
Natterer sei froh, dass man in der Partei wieder offen diskutieren könne. Das sei in den vergangenen Jahren nicht der Fall gewesen. Die aktuelle Situation sei ein richtiger Schritt hin zu einer neuen Diskussionskultur in der CDU, sagt Natterer.