Der Prozess um eine Familie in Weingarten, die wiederholt Nachbarn nachgestellt haben soll, wird möglicherweise neu aufgerollt. Die Staatsanwaltschaft Ravensburg hat gegen das Urteil vom dortigen Amtsgericht Berufung eingelegt, die verurteilte Familie ebenso. Wird der Berufung stattgegeben, wandert der Fall ans Landgericht.
Staatsanwaltschaft Ravensburg fordert höheres Strafmaß
In der vergangenen Woche wurden die beiden Eltern jeweils zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt, die beiden Töchter zu jeweils 800 und 900 Euro Geldstrafe. Das aber ist der Staatsanwaltschaft Ravensburg zu wenig. Sie hatte für die Eltern eine Gefängnis- und für die Töchter eine Bewährungsstrafe gefordert. Die Familie hingegen sieht sich zu Unrecht verurteilt.
Laut Anklage hatte die Familie mehr als 150 Videos von ihren Nachbarn gemacht und Telefonate ohne deren Zustimmung mitgeschnitten, weil sie sich etwa über spielende Nachbarkinder oder Grillabende ärgerte. Mehr als hundertmal musste bei den jahrelangen Streitereien die Polizei ausrücken.
Prozess am Amtsgericht Ravensburg "Horror-Familie" aus Weingarten zu Bewährungs- und Geldstrafen verurteilt
Eine vierköpfige Familie aus Weingarten ist vom Amtsgericht Ravensburg zu Geldstrafen und Haftstrafen auf Bewährung verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sie ihren Nachbarn nachgestellt hat.
Nachbarschaftsstreit: Familie aus Weingarten sieht sich als Opfer
Das Amtsgericht Ravensburg sah es in der vergangenen Woche als erwiesen an, dass die Familie aus Weingarten mehrere Jahre lang ihre Nachbarn nicht nur ausgespäht, sondern auch belästigt hat. Der Richter sprach von einem respektlosen Umgang der Familie vor Gericht. Die Angeklagten würden die Schuld bei anderen suchen, der Impuls sei aber von ihnen gekommen. Die Familie hingegen sah sich bis zuletzt als Opfer in dem Prozess.