Das Land Baden-Württemberg zahlt für Eigentümer von Einfamilienhäusern seit dem 1. April eine Beratungsprämie, wenn diese bereit sind, ihren Wohnraum zu teilen. Oftmals werden Einfamilienhäuser den Bewohnerinnen und Bewohnern zu groß, wenn die Kinder ausgezogen sind. Die Beratungsprämie in Höhe von 400 Euro soll Anreiz sein, angesichts knappen Wohnraums über den Umbau und das Teilen solcher Häuser nachzudenken, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums für Landesentwicklung und Wohnen. Mehrere Kommunen im Kreis Ravensburg sind Vorbild für eine solche Beratungsprämie. Was dort als Projekt gut lief, soll jetzt auch landesweit angeboten werden.
"Aus Alt mach 2 und mehr"
In Bodnegg, Schlier, Waldburg und Grünkraut (alle im Kreis Ravensburg) gibt es das Projekt "Aus Alt mach 2 und mehr". Die Gemeinden fördern seit gut zwei Jahren Beratung für den Aus- und Umbau von Einfamilienhäusern - mit den Zielen Nachverdichtung, Barrierefreiheit und Wohnraumschaffung für junge Familien. Das Land hat das Projekt im Rahmen seiner Wohnraumoffensive BW als beispielgebend gefördert.
Laut Ministerium haben bislang bereits 77 Interessierte eine Beratung bei den vier Gemeinden angefragt, 16 Häuser konnten schon umgebaut oder sollen bald umgebaut werden. In weiteren 14 Fällen gaben die Eigentümer an, aufgrund von gestiegenen Bau- oder Zinskosten sowie mangelnder Verfügbarkeit von Handwerkern einen Umbau zunächst zu verschieben.
400 Euro Förderung pro Beratung
Jetzt soll das Modellprojekt aus dem Kreis Ravensburg landesweit Schule machen. Ob die Prämie aber vor Ort angeboten wird, entscheiden die Kommunen. Sie sind dann auch Ansprechpartner für Interessenten. Die Höhe der Förderung beträgt pro Einzelfall 400 Euro. Die Eigentümer eines Einfamilienhauses sollen mit der Beratung durch eine Architektin oder einen Architekten eine erste Einschätzung erhalten, wie ungenutzter Wohnraum aktiviert werden kann.