Ausstellung A place of our own

"A place of our own"

Ausstellung in Hohenems: Palästinenserinnen in Israel

Stand
Autor/in
Nadine Ghiba
SWR-Redakteurin Nadine Ghiba Autorin Bild

Die Ausstellung im Jüdischen Museum porträtiert das Leben von vier jungen palästinensischen Frauen. Eine Perspektive, die in der aktuellen Situation wichtig ist, sagt das Museum.

Der Konflikt zwischen Israel und Gaza nach dem Anschlag der Hamas schockiert die Welt. Eine Ausstellung im Jüdischen Museum Hohenems in Vorarlberg gewinnt dadurch traurige Aktualität: Sie handelt von vier Palästinenserinnen, die in Israel geboren und aufgewachsen sind.

Kuratorin Anika Reichwald über die Ausstellung im Jüdischen Museum Hohenems:

Die Ausstellung "A place of our own" thematisiert die Diskriminierung der arabischen Minderheit in Israel. Sie ist aber auch ein Hoffnungsschimmer, dass ein Zusammenleben der beiden Kulturen funktionieren kann.

"Wir denken gerne in Schubladen"

Viele Menschen wissen nicht, dass in Israel eine arabische Minderheit lebt, sagt Kuratorin Anika Reichwald. Palästinenser würden oft als homogene Masse wahrgenommen, dabei leben sie in unterschiedlichen Ländern, gehören verschiedenen Religionen an, haben eigene Träume und Ziele, sagt Reichwald.

Wir haben alle Bilder in unseren Köpfen. Das ist das spannende an der Ausstellung, dass mit diesen Bildern gebrochen wird.

In der Ausstellung kann man in das Leben der vier jungen Frauen Saja, Samar, Aya und Majdoleen eintauchen. Man sieht sie an der Universität in Tel Aviv, zuhause bei ihren Familien, nach dem Duschen mit Handtuch auf dem Kopf. Das löst etwas in einem aus, sagt eine Besucherin aus Vorarlberg: "Die Fotos sind sehr nah bei den Frauen. Ich spüre eine Emotionalität bei mir, wie nah das geht."

"Es kann mehr als eine Flagge geben"

Auf einem Foto sieht man die junge Frau Saja. Hinter ihr an einer Wand hängt die blau-weiße Landesflagge.

Saja II
Saja vor der Universität in Tel Aviv. Manchmal wird sie gefragt, ob sie ein Problem mit dem Foto hat. Das kann sie nicht nachvollziehen.

Mit der Darstellung hat die junge Frau kein Problem. In einem Zitat unter dem Foto, sagt sie: "Ich bin eine Araberin, die in Israel lebt und das ist die Flagge des Staates. Es kann mehr als eine Flagge geben." Sie deutet damit an, dass man auch inneren Bezug zu zwei Ländern haben kann.

Besucher in der Ausstellung im Jüdischen Museum Hohenems
In der Ausstellung können Besuchende neben vielen Fotografien auch drei Filme anschauen.

Die Ausstellung thematisiert die Spannungen zwischen der israelischen Bevölkerung und der palästinensischen Minderheit in der Gesellschaft, soll aber gleichzeitig ein Hoffnungsschimmer sein, sagt Kuratorin Anika Reichwald. Schon allein das Projekt der jüdisch-israelischen Fotografin Iris Hassid gemeinsam mit den vier jungen palästinensischen Frauen zeige, dass ein Dialog möglich sei.

Ausstellung mit Begleitprogramm noch bis März

Die Ausstellung im Jüdischen Museum Hohenems kann man noch bis März 2024 besuchen. In dieser Zeit ist auch ein Begleitprogramm mit Lesungen, Diskussionen und Filmvorführungen geboten. Kommendes Jahr plant das Museum eine Ausstellung über arabische Juden.

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