Hilfe für von Armut betroffene Menschen

Seit 20 Jahren gibt es den Tafelladen in Ravensburg

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Der Tafelladen in Ravensburg wird am Dienstag 20 Jahre alt. Rund 400 Berechtigte erhalten dort vergünstigt Lebensmittel. Die vergangenen Monate waren schwierig für die Tafel.

Seit genau 20 Jahren gibt es den Tafelladen in Ravensburg. Dort können Berechtigte gerettete Lebensmittel günstig kaufen. Als es am 6. Dezember 2002 mit der Tafel in Ravensburg los ging, sei es zunächst eher um den Umweltgedanken gegangen, sagt der heutige Leiter Walter Lehmann. Nämlich darum, noch gute und genießbare Lebensmittel vor dem Müllcontainer zu retten. Im Laufe der Jahre habe die Hilfe für Menschen, die von Armut betroffen sind, mehr Gewicht bekommen. In den vergangenen Monaten war durch steigende Preise eine Mehrbelastung zu spüren. Zudem sei die Zahl der Kunden gestiegen.

Tafel ist auf Ehrenamtliche und Spenden angewiesen

Rund 60 Ehrenamtliche helfen bei der Arbeit im Tafelladen in Ravensburg. Von Anfang an war unter anderem das Ehepaar Schmid mit von der Partie.

"Wir wollten dabei sein, helfen und mitmachen. Man muss sich gerne ehrenamtlich engagieren wollen und Freude daran haben, zu helfen."

Die Kundinnen und Kunden der Tafel erhalten mit einem Bezugsschein frische sowie haltbare Lebensmittel, aber auch Hygieneartikel zum Preis von zehn bis 30 Prozent des regulären Preises. Die Waren werden von großen Discounter und Märkten, aber auch von Landwirten, Bäckereien und Metzgereien aus der Region gespendet. Auch Sach- und Geldspenden von Bürgerinnen und Bürgern erreichen die Tafel regelmäßig, erklärt Walter Lehmann.

Zahl der Kundinnen und Kunden der Tafel Ravensburg angestiegen

In den vergangenen 15 Jahren sei die Zahl der Kundinnen und Kunden bei etwa 400 konstant geblieben, heißt es vom Tafelladen. In den vergangenen Monaten war allerdings ein Anstieg zu spüren. Zahlreiche Geflüchtete aus der Ukraine kamen hinzu. Bis zu 250 Berechtigte seien pro Woche gekommen, die zusätzlich noch für weitere Familienmitglieder eingekauft haben, hieß es Ende Oktober von der Tafel.

Das sei nicht mehr tragbar gewesen, die Tafel kam mit der Warenbeschaffung nicht mehr hinterher. Statt täglich durften Berechtigte darum nur noch einmal die Woche einkaufen. Ein Aufnahmestopp, wie ihn zum Beispiel die Tafel Konstanz zwischenzeitlich verhängen musste, sei aber bisher nicht notwendig gewesen.

Die Tafel sei für viele Kundinnen und Kunden auch ein Ort der Kommunikation und Begegnung. Sie trage sich nicht vom Verkauf der Produkte und sei daher laufend auf Spenden angewiesen. In Deutschland gibt es etwa 960 Tafeln, die jährlich 265.000 Tonnen Essen retten.

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SWR

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