Nach Haushaltsurteil

FDP will finanzielle Subventionen in Baden-Württemberg überprüfen

Stand
Onlinefassung
Anne Jethon

Weniger Steuereinnahmen und eine angespannte Haushaltslage: Die Liberalen in Baden-Württemberg verlangen, Subventionen radikal zu kürzen. Das Land brauche eine Neuaufstellung des Haushalts.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltskrise der Bundesregierung fordert die FDP-Fraktion in Baden-Württemberg, alle finanziellen Subventionen des Landes zu überprüfen. Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke sagte in Stuttgart, das Verfassungsgerichtsurteil zum Bundeshaushalt habe eindeutig gezeigt, dass man Prioritäten setzen und Förderungen kritisch hinterfragen müsse. "Das gilt genauso für Baden-Württemberg: Dauersubventionsprogramme, Spezialförderungen für Wahlkreisinteressen oder einseitige Unterstützungen für die Lieblingsverbände der Regierungsparteien gehören mehr denn je ersatzlos gestrichen."

Mehr als acht Milliarden Euro für Förderprogramme in BW

Nach Angaben der Fraktion gibt es aktuell rund 300 Förderprogramme im Land. Sie wiesen demnach im vergangenen Jahr ein Gesamtvolumen von 8,74 Milliarden Euro oder 14 Prozent des gesamten Landeshaushalts aus. "Das Wirtschaftsministerium als primärer Förderer der Unternehmen ist mit etwa 80 Programmen, 3,37 Milliarden Euro und einem Anteil von 38,6 Prozent an allen Landesförderungen der größte Fördermittelgeber aller Landesministerien", heißt es in einem Positionspapier.

Grün-Schwarz müsse tabula rasa machen bei den Programmen. "Wir brauchen eine grundlegende Neuaufstellung", sagte Rülke weiter. Das ganze System müsse neu aufgesetzt werden. "Transparent und digital, nach klaren Kriterien, zweckorientiert und mit solider Finanzierung."

Baden-Württemberg

Nach Karlsruher Urteil zu Bundesetat Corona-Kredite: FDP droht Kretschmann mit Haushaltsklage

Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Haushalt der Ampel kommt die BW-Regierung ins Grübeln: Sind die Corona-Kredite ordnungsgemäß verwendet worden? Die FDP zweifelt.

Haushalt in Ausnahmesituation während der Pandemie

Das Bundesverfassungsgericht hatte geurteilt, dass der Bund zur Bekämpfung der Corona-Krise gedachte Gelder nicht für den Klimaschutz nutzen darf. Die Änderung des Nachtragshaushalts 2021 sei daher verfassungswidrig. Die Unionsfraktion im Bundestag hat damit erfolgreich gegen das Umschichten geklagt.

Wegen der Notfallsituation während der Corona-Pandemie hatte der Bund den Haushalt 2021 nachträglich in Form einer Kreditermächtigung um 60 Milliarden Euro aufgestockt. In solch außergewöhnlichen Situationen ist es trotz Schuldenbremse möglich, Kredite aufzunehmen.

Mehr zum Haushalt in Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

"Leben in anderer Welt" Nach Haushaltsurteil: Kretschmann fordert Debatte über Schuldenbremse

Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts klafft eine riesige Lücke im Bundeshaushalt. BW-Ministerpräsident Kretschmann hofft auf eine Debatte über die Schuldenbremse.

SWR1 Baden-Württemberg SWR1 Baden-Württemberg

Stuttgart

Nach Karlsruher Urteil zu Nachtragshaushalt BW-Finanzminister Bayaz wirft Lindner "Tricksereien" vor

Darf der Staat nicht genutzte Corona-Schulden für andere Zwecke umwidmen? Das Bundesverfassungsgericht sagt Nein. BW-Finanzminister Bayaz fühlt sich bestätigt und fordert Konsequenzen.

Stand
Onlinefassung
Anne Jethon

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.