Anlagen für die Speicherung von Gas auf dem Gelände der VNG AG.

Gasimporteur in Schwierigkeiten

Habeck stellt EnBW-Tochter VNG baldige Hilfen in Aussicht

Stand
Autor/in
Michael Herr
Onlinefassung
Jutta Kaiser
Bild von Jutta Kaiser aus der SWR-Wirtschaftsredaktion.

Die VNG ist in finanzielle Schieflage geraten. Die EnBW-Tochter ist nach eigenen Angaben Deutschlands drittgrößter Gasimporteur. Der Bund plant nun eine Rettungsaktion.

Der Gashandelskonzern VNG, eine Tochter von Baden-Württembergs größtem Energieversorger EnBW und nach eigenen Angaben Deutschlands drittgrößter Gasimporteur, braucht staatliche Unterstützung. Das geht aus einer Pflichtmitteilung hervor, die der Mutterkonzern am Freitagmorgen verschickt hat.

VNG stellt Antrag auf Staatshilfen - Habeck stellt diese in Aussicht

Die VNG AG hat bereits einen Antrag auf die Unterstützung des Staates gestellt. Das bestätigte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Die Hilfe "werden wir auch hinbekommen", sagte der Minister am Freitag in Brüssel. "Wir sind auf einen sehr, sehr guten Weg. Und das wird zeitnah geklärt werden."

Gaskonzern macht 2022 Verluste von circa einer Milliarde Euro

Als Grund für die finanzielle Schieflage nennt der Konzern nicht erfüllte Lieferverpflichtungen von Lieferanten. Der russische Erdgaskonzern Gazprom hat schon seit dem Sommer seine Lieferungen über die wichtige Pipeline Nordstream 1 drastisch reduziert. VNG müsse daher derzeit an den Energiemärkten Gas zu erheblich höheren Preisen beschaffen, so das Unternehmen.

VNG gibt an, zwei Verträge zu haben, die von russischen Gas-Lieferausfällen betroffen seien. Seit August habe sich die Lage deutlich verschärft. Den Verlust dieses Jahr bezifferte das Unternehmen auf circa eine Milliarde Euro. Dieser würde auch nicht durch die ab Oktober greifende Gasumlage aufgefangen.

Staatliche Unterstützung soll Weiterbetrieb von VNG sichern

Die Verluste sollen mit der staatlichen Unterstützung aufgefangen werden, damit das Unternehmen seine Geschäfte weiterführen kann. Die VNG AG mit Sitz in Leipzig hat ihre Wurzeln im Gasimportgeschäft der DDR, seit 2015 gehört der Konzern mehrheitlich zur EnBW.

Das größte Unternehmen in dem Geschäft, der Gasimporteur Uniper, hat bereits vor Wochen Staatshilfen erhalten. Der Bund brachte ein milliardenschweres Hilfspaket auf den Weg. Es sieht unter anderem einen Einstieg des Staates bei Uniper mit einem Anteil von 30 Prozent vor.

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