Mehrwertsteuer-Rückerstattung per App: So will der deutsche Einzelhandel wieder mehr Schweizerinnen und Schweizer zum Einkaufen nach Deutschland locken. Das gefällt nicht allen.
Jetzt in der Vorweihnachtszeit boomt er wieder - der Schweizer Einkaufstourismus. Wer die deutsche Mehrwehrtsteuer zurück haben will, muss zum deutschen Zoll: Formulare ausfüllen und abstempeln lassen. Erst dann bekommen die Schweizer ihr Geld zurück. Für viele ist das aber anscheinend zu mühsam, das zeigte eine Umfrage der Universität St. Gallen. "Wir haben 2022 gefragt, wie viele diesen Schein abstempeln lassen und es waren damals nur etwa 50 Prozent. Wenn das jetzt viel einfacher wird, dann kann man ja auch einfacher sparen und dann werden vielleicht auch wieder mehr nach Deutschland fahren", so Thomas Rudolph, Professor für Marketing an der Universität St. Gallen in der Schweiz.
Schweizer Einzelhandel fürchtet die neue App
Mit der App wird das leichter: Käufer können sich einfach im Laden registrieren lassen und dann nach der Ausreise die deutsche Mehrwertsteuer digital zurückverlangen. Im nächsten Jahr soll die App getestet und dann möglicherweise ab 2026 eingeführt werden. Viel Schweizer Einzelhändlerinnen und Einzelhändler an der deutschen Grenze fürchten allerdings die Einführung der App. Sie fordern, dass die sogenannte Wertfreigrenze auf 50 Franken oder sogar null Schweizer Franken herabgesetzt wird.