Am Montag startet das Deutschlandticket. Es kostet 49 Euro im Monat und wird im monatlich kündbaren Abonnement verkauft. Gültig ist es bundesweit im Nahverkehr, das heißt vor allem in Regionalzügen, Bussen und Straßenbahnen.
- Kulante Kontrollen bis Mitte Mai
- Bahn rechnet mit mehr Fahrgästen
- Volle Züge Richtung Bodensee und Schwarzwald
- Zusätzliche Busse und Bahnen in Mannheim
- Bauarbeiten rund um Stuttgart
- Keine Serverprobleme erwartet
Kulante Kontrollen: Bestellung gilt vorerst als Ticket
Zum Start des Deutschlandtickets am 1. Mai hat sich das baden-württembergische Verkehrsministerium mit den Verkehrsverbünden auf eine "kundenfreundliche und unbürokratische" Ticketkontrolle verständigt. Wie das Ministerium am Freitag mitteilte, werden vorübergehend auch die Bestellnachweise bei Fahrscheinkontrollen anerkannt. Denn aufgrund der hohen Ticket-Nachfrage konnten bislang nicht alle Tickets zugestellt werden. Deswegen gilt bis zum 15. Mai der Bestellnachweis zusammen mit einem Lichtbildausweis als gültiges Ticket, so das Ministerium weiter. Fahrgäste, die aus einem bestehenden Abo zum Deutschlandticket wechseln, könnten bis zum Eintreffen des neuen Tickets mit ihrem bisherigen Abo-Ticket weiterhin fahren.
Bahn rechnet mit mehr Fahrgästen - vor allem langfristig
Das Deutschlandticket ist eine Flatrate für den Regionalverkehr, deswegen geht die Bahn von zunehmend mehr Fahrgästen aus und spricht von einem "spürbaren, stetigen Nachfragezuwachs". Allerdings rechne man nicht mit schlagartig mehr Fahrgästen wie das beim 9-Euro-Ticket der Fall war, so eine Bahnsprecherin auf SWR-Nachfrage.
Vollere Züge in Richtung Bodensee und im Schwarzwald erwartet
Insbesondere auf den Strecken Richtung Bodensee und durch den Schwarzwald rechnet die Bahn bereits am 1. Mai mit mehr Fahrgästen. Trotzdem seien zum Start des Deutschlandtickets keine weiteren Züge im Einsatz. An reisestarken Wochenenden sollen zusätzliche Servicekräfte eingesetzt werden. Das können Personen sein, die beim Ein- und Aussteigen unterstützen genauso wie Fahrradlotsen, die dafür sorgen, dass die Reisenden die Fahrradabteile gleichmäßig nutzen. Eine Sprecherin des Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbunds verwies darauf, dass an langen Wochenende auch unabhängig vom Start des Deutschlandtickets das Interesse erhöht - aber auch vom Wetter abhängig sei.
Gültigkeit, Nutzen, Form Seit Montag gilt das Deutschlandticket - was man dazu wissen muss
Am 1. Mai ging das Deutschlandticket - auch bekannt als 49-Euro-Ticket - für den Nahverkehr an den Start. Alles Wichtige rund um das Angebot finden Sie hier.
Mehr Straßenbahnen und Busse wegen Maimarkt und BUGA
Da das Deutschlandticket vor allem auch für Pendlerinnen und Pendler attraktiv ist, gehen Bahn und Verkehrsverbünde nicht nur von mehr Freizeitverkehr, sondern auch von mehr Fahrten rund um größere Städte aus. In Mannheim werde man keine zusätzlichen Fahrzeuge zum Start des Deutschlandtickets einsetzen, aber für den Maimarkt und die Bundesgartenschau BUGA würden ohnehin Sonderverkehre eingesetzt - also zusätzliche Busse und Straßenbahnen, so ein Sprecher der Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft rnv. 130.000 Bestandskundinnen und -kunden mussten umgestellt werden, die letzten Tickets seien am Donnerstag verschickt worden. Auch der rnv-Sprecher verweist auf die Kulanzregelung bei der Ticketkontrolle und zudem auf die Möglichkeit, das Ticket online zu bestellen, auch dann bekomme man direkt eine Fahrtberechtigung.
Bauarbeiten rund um Stuttgart kurz nach Start des Deutschlandtickets
Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) rechnet nicht damit, dass es aufgrund des Deutschlandtickets zu stark überfüllten Bussen und Bahnen kommen wird, wie das zum Beispiel während des 9-Euro-Tickets war. Allerdings weist der VVS auf die Bauarbeiten samt Streckensperrungen und Zugausfällen der Deutschen Bahn hin, die vor allem den Bereich zwischen Waiblingen und Stuttgart-Bad Cannstatt betreffen.
Längere Schlangen, aber keine Serverprobleme erwartet
Zuletzt hatte es lange Schlangen vor den Verkaufsstellen gegeben und auch rund um den 1. Mai sei damit weiterhin zu rechnen, heißt es beim VVS. Kurz entschlossene Fahrgäste werde deswegen geraten, ihr Ticket möglichst digital als Handyticket zu kaufen. Mit Serverproblemen aufgrund hoher digitaler Nachfrage rechne man nicht, so der VVS weiter.
Bei der neuen Mitmachaktion #besserBahnfahren können Fahrgäste über ihre eigenen Erfahrungen mit dem öffentlichen Personennahverkehr berichten. Dafür wurde ein Fragebogen entwickelt, der im Anschluss wissenschaftlich ausgewertet wird. Die Ergebnisse werden im Herbst vorgestellt.