Montage eines schematischen Bildes von Viren der Familie Corona mit der Grafik von SWR Aktuell Live-Blog zum Coronavirus

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Donnerstag, 11. Februar 2021

Stand

Das war der Donnerstag in Baden-Württemberg

Reaktionen von Unternehmern aus Nagold

21:10 Uhr

Einzelhändler, Gastronomie-Betreiber, Friseure - der erneute Lockdown bis zum 7. März trifft viele Arbeitnehmer und Unternehmen bis ins Mark. Betroffene aus Nagold erzählen von ihrem Schicksal.


Medizinstatistiker kritisiert Maßnahmen scharf

19:55 Uhr

Gerd Antes, Medizinstatistiker aus Freiburg, hat die Verlängerung der Corona-Maßnahmen durch die Bundesregierung im SWR als "undifferenziert und planlos" kritisiert. Antes forderte eine systematische Datenerhebung von bestimmten Gruppen, Berufsständen oder Tätigkeitsfeldern. So könne man gezielt Verschärfungen oder Lockerungen begründen. Diese "leicht zu erhaltenden Zahlen" seien nicht gesammelt worden. Hätte man diese, könnte man "gezielt öffnen oder teilweise gezielt schließen." Es gäbe Gesundheitsämter, so Antes, die diese Zahlen erfassen, aber nicht melden würden. "Man müsste alle erfassen und gleichzeitig dem Robert-Koch-Institut melden, um sie auszuwerten", so Antes. Das sei "methodisch wirklich eine leichte Übung".

Nur noch ein Kreis in BW über 100er-Inzidenz

19:15 Uhr

Baden-Württembergs Landesgesundheitsamt meldet heute (Stand: 16 Uhr) 923 weitere bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus (gesamt: 304.130). Am Donnerstag vor einer Woche waren es 1.244 Neuinfektionen. Außerdem sind demnach weitere 81 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben (insgesamt: 7.647). Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank weiter und liegt jetzt bei 53,2 Fällen pro 100.000 Einwohner in einer Woche (gestern: 55,9). Nur noch der Hohenlohekreis liegt aktuell über einem 100er-Inzidenzwert, sechs Kreise unterschreiten den 35er-Wert. Am niedrigsten liegt die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell im Kreis Tübingen (25,4). Seit dem ersten Nachweis einer mutierten Virusvariante in Baden-Württemberg am 24. Dezember 2020 sind bis heute 1.371 Fälle aus 43 von 44 Stadt- und Landkreisen gemeldet worden (gestern: 1232). Landesweit sind 307 Covid-19-Patientinnen und -Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, 176 davon werden invasiv beatmet. Es sind 85,8 Prozent der betreibbaren Intensivbetten belegt, auch mit Patienten anderer Krankheiten.

Landesregierung will Teststrategie überprüf

18:55 Uhr

Kultusministerin und CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann setzt verstärkt auf Testungen, um weitere Lockerungen des Corona-Lockdowns möglich zu machen. Bisher ist sie mit der Forderung nach massenhaften anlasslosen Tests in der grün-schwarzen Koalition nicht durchgedrungen. Jetzt hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) für kommende Woche ein Spitzengespräch zur Teststrategie des Landes einberufen. "Wir streben an, die Testmöglichkeiten weiter auszuweiten", sagte der Regierungschef.

Bundesregierung will Impfstoff-Hersteller auch in BW unterstützen

18:34 Uhr

Der Impfstart in Deutschland und auch in Baden-Württemberg ist nicht so angelaufen, wie gewünscht. Das ist mittlerweile bekannt. Allerdings sind alle stolz, dass auch deutsche Firmen an der Entwicklung des Impfstoffes mit beteiligt sind - so auch die Tübinger Firma Curevac. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will diese deutschen Unternehmen auch weiterhin bei uns im Land halten:

Merkel verteidigt Lockdown-Beschlüsse

18:00 Uhr

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat um Unterstützung für die Verlängerung des Lockdowns bis in den März geworben. "Die allermeisten der beschlossenen Maßnahmen müssen konsequent beibehalten werden", mahnte Merkel heute. Von der Opposition kam harte Kritik. Handel und Wirtschaft reagierten teils bestürzt auf die andauernden Schließungen. Zudem räumte Merkel Fehler bei der Corona-Bekämpfung ein. Die erste Welle im Frühjahr habe Deutschland weniger hart getroffen als viele andere Staaten. "Dann waren wir nicht vorsichtig und nicht schnell genug", sagte sie. Begrenzte Schließungen im November hatten zur zweiten Welle geführt.


Land sichert Versorgung mit Masken an Kita

17:30 Uhr

Nach heftiger Kritik von Bildungsverbänden, wonach Pädagogische Fachkräfte an Kitas nicht mit medizinischen Masken ausgestattet seien, hat das Sozialministerium seine Zuständigkeit erklärt. Man habe Ende Januar knapp 15 Millionen vollwertiger FFP2 Masken bestellt, die in den kommenden Tagen eine Qualitätsprüfung durchlaufen würden. Solange würden die Erzieherinnen und Erzieher mit OP-Masken ausgestattet, wie es bereits bei den Lehrkräften der Fall sei. Man werde gemeinsam mit den Kommunalen Landesverbänden die Bedarfe untersuchen und die Verteilung übernehmen. Pro Erzieher in Vollzeit sollten maximal drei OP-Masken täglich zur Verfügung stehen.

Kritik an Öffnungsstrategie der Landesregierung

16:40 Uhr

FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke hält die Lockerungsstrategie der grün-schwarzen Landesregierung für wenig durchdacht. Er freue sich, dass die Friseure am 1. März bundesweit wieder aufmachen könnten, aber: "Der Handel und die Gastronomie müssen auch am 1. März wieder öffnen dürfen", sagte Rülke. "Blumenhändler wollen am Valentinstag öffnen", sagte der FDP-Politiker mit Blick auf kommenden Sonntag. "Ich könnte mir vorstellen, da geht mancher Blumenhändler vor Gericht." Es sei epidemiologisch nicht zu begründen, warum Friseure öffnen könnten und andere Geschäfte nicht.

Polizei durchsucht Schiffmann-Praxis in Sinsheim

16:07 Uhr

Die Polizei hat gestern und heute erneut Praxisräume von Bodo Schiffmann in Sinsheim (Rhein-Neckar-Kreis) durchsucht. Daraufhin hatten sich Demonstranten vor dem Gebäude versammelt. Laut Polizei befanden sich heute ungefähr 100 Versammlungsteilnehmer vor der GRN-Klinik. Dort sind die Praxisräume Bodo Schiffmanns. Die Teilnehmer wollten gegen die polizeiliche Durchsuchung der Praxis protestieren. Die Versammlung ohne Mund-Nasen-Bedeckungen sorgte für einen erneuten Polizeieinsatz.

Nahverkehrsverbund VVS verzeichnet Einbruch bei Fahrgastzahlen

15:50 Uhr

Angesichts etlicher Corona-Beschränkungen sind in der Region Stuttgart vergangenes Jahr deutlich weniger Menschen mit Bussen und Bahnen unterwegs gewesen als normalerweise. Der Nahverkehrsverbund VVS zählte im gesamten Kalenderjahr nur noch 240,1 Millionen Fahrten und damit 39,1 Prozent weniger als im Rekordjahr 2019. Erstmals seit 23 Jahren habe man wieder einen Rückgang der Fahrgastzahlen verzeichnet, teilte die Gesellschaft heute in Stuttgart mit. Entsprechend gingen auch die Einnahmen klar zurück.

Corona-Neustarthilfe des Bundes ersetzt fiktiven Lohn vom Land

15:04 Uhr

Mit der neuen Corona-Überbrückungshilfe III fällt in Baden-Württemberg der bisher vom Land gezahlte fiktive Unternehmerlohn für Soloselbstständige und Kleinstunternehmer weg. Stattdessen gebe es künftig die sogenannte Neustarthilfe des Bundes, teilte das Wirtschaftsministerium heute mit. Für den Zeitraum Januar bis Juni können Antragsteller daraus bis zu 7.500 Euro erhalten. Bisher war in den Bundeshilfen kein Unternehmerlohn enthalten, daher hatte Baden-Württemberg das Programm mit eigenen Mitteln aufgestockt.

Städte und Kreise prüfen nächtliche Ausgangsbeschränkung

14:47 Uhr

Nächtliche Ausgangsbeschränkungen sollen nach dem Willen der Landesregierung möglichst ohne Unterbrechung weitergehen, zumindest in Regionen mit hohen Corona-Zahlen. Bevor sie in Kraft treten können, müssen die betroffenen Kommunen jedoch eine Allgemeinverfügung erlassen. Wie schnell das jeweils geht, ist noch offen. Das Gesundheitsministerium hatte Städte und Kreise mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen verpflichtet, Ausgangsbeschränkungen zwischen 21 und 5 Uhr zu erlassen. Mehrere Kommunen, die bei der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz über dem Wert von 50 liegen, teilten mit, dass sie den Erlass derzeit noch prüfen. Bevor die Ausgangsbeschränkungen erlassen werden können, müssen noch zwei weitere Voraussetzungen neben der 50er-Inzidenz erfüllt sein: Das Gesundheitsamt muss "eine erhebliche Gefährdung der wirksamen Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus" erkennen. Zudem muss ein "diffuses Infektionsgeschehen" feststellbar sein.

Grundschulen sollen sich auf Deutsch und Mathe konzentrieren

14:38 Uhr

Die Grundschulen im Land sollen ab 22. Februar in einen Wechselbetrieb mit je zwei Klassenstufen pro Woche in Präsenz und zuhause starten. Die Klassen, die an den Schulen unterrichtet werden, sollen jeweils geteilt werden. Vorrang sollen die Fächer Deutsch, Mathematik und Sachunterricht haben, sowie in der vierten Klasse die Vorbereitung auf den Übergang auf die weiterführende Schule. Sportunterricht findet nicht statt. Der Präsenzunterricht soll jeweils mindestens zehn Unterrichtsstunden pro Woche umfassen. Es wird weiterhin keine Präsenzpflicht geben, die Eltern können wie bisher darüber entscheiden, ob die Kinder zur Schule gehen oder zu Hause lernen.

Kosmetikerverbände kritisieren frühere Öffnung für Friseure

14:30 Uhr

Kosmetikerverbände haben die Öffnung speziell für Friseurbetriebe ab dem 1. März kritisiert. Die Entscheidung sei ein Schlag ins Gesicht, heißt es vom Bundesberufsverbandes der KosmetikerInnen in Deutschland BBVKD. Auch weil die Hygienestandards im Kosmetikstudio deutlich strenger seien als im Friseursalon, Kunden würden im Einzelzimmer behandelt, es würde mehr desinfiziert und auch die Anforderungen an Schutzmasken und Kleidung seien höher. In einem offenen Brief an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) fordern sie, ebenfalls ihre Studios wieder öffnen zu dürfen. Die Situation für die mehr als 50.000 Kosmetikstudios in Deutschland nach mehreren Monaten Berufsverbot sei furchtbar, viele warteten auf finanzielle Hilfen und seien inzwischen gezwungen, ihre Altersvorsorge aufzubrauchen.

Städte fordern Finanzhilfen für Tourismus

14:07 Uhr

Acht kreisfreie Städte aus Baden-Württemberg, darunter Heilbronn, haben in einem offenen Brief an Tourismusminister Guido Wolf (CDU) finanzielle Hilfen für
ihre touristische Vermarktung gefordert. Die 4,5 Millionen Euro, die das Land zum Restart des Tourismus nach den Corona-Einschränkungen Ende des Jahres beschlossen hatte, dürften nicht nur in den ländlichen Raum fließen, sondern auch an die Städte. Hier sei ein eigenes Hilfspaket von Nöten, damit die Städte gezielt für sich werben könnten.

Landesmuseum Württemberg erlebt Besuchereinbruch

14:00 Uhr

Das Landesmuseum Württemberg verzeichnet für das Jahr 2020 einen Einbruch bei den Besucherzahlen: Kamen 2019 noch fast 273.900 Menschen, so waren es 2020 lediglich rund 64.200, teilte das Museum auf seiner Jahrespressekonferenz heute mit. Die Ursache sei die Schließung wegen der Corona-Pandemie gewesen, sagte Museumsdirektorin Astrid Pellengahr. Wirtschaftlich sei das Landesmuseum 2020 "mit einem blauen Auge davongekommen", sagte die Direktorin.

Grünen-Fraktionschef will weiterführende Schulen als nächstes öffnen

13:55 Uhr

Nach der geplanten Öffnung von Kitas und Grundschulen am 22. Februar sind aus Sicht des Grünen-Fraktionschefs Andreas Schwarz demnächst die weiterführenden Schulen an der Reihe. "Die weiterführenden Schulen stehen für mich noch vor den weiteren Öffnungen", sagte Schwarz der Deutschen Presse-Agentur. Damit hätten die Schulen ab Klasse 5 bei den Lockerungen des Corona-Lockdowns Vorrang etwa vor dem Einzelhandel. Auf einen konkreten Termin und einen Richtwert für die Öffnung wollte sich der Grünen-Politiker allerdings nicht festlegen. "Vielmehr würde ich die nächsten Wochen beobachten und die Entwicklung des Infektionsgeschehens anschauen." Bund und Länder hatten sich am Mittwoch darauf verständigt, dass die Länder selbstständig über Öffnung von Kitas und Schulen entscheiden können. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte danach erklärt, Kitas und Grundschulen könnten nach der Faschingswoche am 22. Februar wieder öffnen, wenn die Infektionszahlen das erlauben.

Sinkende Inzidenz: Krankenhaus Freudenstadt kehrt zu Normalbetrieb zurück

12:36 Uhr

Der Kreis Freudenstadt hat laut Gesundheitsamt bei den Coronainfektionen die landesweit niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz. Das Krankenhaus Freudenstadt soll nun wieder auf Normalbetrieb umstellen. Derzeit werden im Krankenhaus nur noch drei Coronapatienten behandelt. Darum soll jetzt auf Normalbetrieb umgestellt werden. Ab sofort sollen auch Nicht-Notfallpatienten wieder aufgenommen werden. Speziell für die
Pandemie eingerichtete Stationen werden zudem aufgelöst. Niedergelassene Ärzte sowie Patienten können wieder Termine für Krankenhausbehandlungen vereinbaren. Für Besucher gelten jedoch weiter Einschränkungen, etwa eine Test- und Maskenpflicht.

Waldshuter Klinikchef: Pleitewelle für Krankenhäuser droht

12:28 Uhr

Der Geschäftsführer des Waldshuter Hochrheinklinikums, Hans-Peter Schlaudt, warnt vor einer drohenden Pleitewelle deutscher Krankenhäuser. Das jetzige System der Bezahlung nach Fallpauschalen sei wegen der Pandemie nicht mehr haltbar. Das aktuelle Bezahlsystem bezeichnet Schlaudt als "plumpe Ideologie". Derzeit werden Patienten in Fallgruppen zusammengefasst. Für ihre Behandlung bekommen die Krankenhäuser eine Pauschale. Das sorge auch für eine unzureichende Versorgung der Patienten, so Schlaudt. Die Krankenhäuser haben durch Corona ihre Ressourcen einschränken müssen und die Patientenzahlen sinken. Im Klinikum Hochrhein zeichne sich jetzt schon ab, dass die notwendigen Fallzahlen in diesem Jahr nicht erreicht werden können. Schlaudt hat sich an die Mandatsträger im Landkreis Waldshut gewandt und fordert eine Erstattung der tatsächlichen Kosten in diesem Jahr.

Heidenheim: Erst 500 Impfungen im Kreisimpfzentrum

12:14 Uhr

Drei Wochen nach Eröffnung des Kreisimpfzentrums in Heidenheim hat das Landratsamt eine erste Zwischenbilanz gezogen. Demnach wurden im Zentrum selbst erst 514 Spritzen verabreicht. Rund 500 Impfungen in knapp drei Wochen, obwohl das Zentrum auf dem Schlossberg eine Kapazität von 750 Impfungen täglich hat. Nach wie vor sei die Nachfrage nach Terminen erheblich größer als die Verfügbarkeit des Impfstoffs, teilt das Landratsamt mit. Immerhin habe man im Kreis Heidenheim bislang mehr als 3.000 Impfungen in den Pflegeheimen vornehmen können. Jetzt seien alle Bewohner und Bewohnerinnen in Alten- und Pflegeeinrichtungen mindestens einmal geimpft. Im Vergleich zum Kreis Heidenheim ist die Impfquote im Kreis Neu-Ulm insgesamt aber fast doppelt so hoch.

BW-Chemiebranche dank Corona im Plus

12:05 Uhr

Entgegen der Entwicklung in anderen Branchen hat die chemische Industrie in Baden-Württemberg das vergangene Jahr dank Corona mit einem Plus abgeschlossen. Das liege vor allem an einem recht hohen Pharmaanteil von 37 Prozent im Südwesten, sagte der Geschäftsführer von Chemie.BW, Ralf Müller, am Donnerstag in Baden-Baden. So seien die Umsätze der chemischen und pharmazeutischen Industrie hierzulande um 3,4 Prozent auf 22,1 Milliarden Euro gestiegen. Bundesweit habe die Branche ein Minus von 5 Prozent verbucht, sagte Müller. Ein weiterer Vorteil sei eine im Vergleich stärker mittelständische Struktur in Baden-Württemberg. Jeder vierte Pharma-Arbeitsplatz bundesweit sei in Baden-Württemberg.

Kretschmann hält Grenzschließung wegen Virusmutanten für möglich

11:27 Uhr

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) schließt wegen der Gefahr durch die Mutanten des Coronavirus Grenzkontrollen wie im Frühjahr nicht aus. Wenn sich die Virusvarianten in den Nachbarländern immer stärker ausbreiteten, "kann das natürlich im Extremfall auch zu Grenzschließungen führen", sagte Kretschmann im Landtag in Stuttgart. Beim ersten Lockdown im Frühjahr waren nationale Grenzkontrollen eingeführt worden, um das Einschleppen des Virus aus dem Ausland so weit wie möglich zu verhindern. Damals hatte es herbe Kritik an dieser Maßnahme gegeben, weil Pendler, Familien und Unternehmen darunter litten. Nach Informationen der Deutsche Presse-Agentur gilt es als sehr wahrscheinlich, dass der Bund einem entsprechendem Votum der betroffenen Länder folgen würde, sollten diese stationäre Kontrollen an ihren Grenzen befürworten. Das Thema war zwischen Bund und Ländern zuletzt vor allem mit Blick auf Tschechien und womöglich auch Österreich besprochen worden.

Saison im BW-Amateurhandball vorzeitig beendet

11:23 Uhr

Im baden-württembergischen Amateurhandball wird in dieser Saison nicht mehr gespielt. Die vier Handballverbände des Landes einigten sich auf ein vorzeitiges Ende der laufenden Spielzeit ab der Oberliga abwärts, wie es in einer Mitteilung hieß. Damit reagierten die Verbände auf die jüngst von der Politik beschlossene Verlängerung des Corona-Stillstands für den Amateur- und Breitensport bis mindestens zum 7. März. Eine Wertung der Saison findet nicht statt. Außerdem gibt es keine Auf- und Absteiger.


40 Prozent aller Corona-Todesfälle in zweiter Welle in Pflegeheime

11:10 Uhr

Die Quote der Covid-19-Opfer in Baden-Württemberg, die in Pflegeheimen gestorben sind, ist deutlich höher als bisher bekannt. Dem SWR gegenüber räumt das Sozialministerium nach mehrfacher Nachfrage jetzt ein: 40 Prozent aller Todesfälle kamen aus einem Pflegeheim. Experten kritisieren vor allem, dass Antigen-Tests zu spät eingeführt worden seien.

Schorndorf: Britische Virusvariante an Schule aufgetreten

11:08 Uhr

In einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum in Schorndorf (Rems-Murr-Kreis) ist die britische Mutation des Coronavirus aufgetreten. Insgesamt wurden neun Personen positiv auf das Virus getestet. Wie die Schorndorfer Stadtverwaltung am Mittwoch mitteilte, befand sich darunter mindestens ein Fall der Virus-Variante. In den nächsten Tagen werden weitere Testergebnisse erwartet. Die Sonderschule ist seit Januar unter Pandemiebedingungen geöffnet.

Caritas-Aktion "Briefe gegen Einsamkeit" geht weiter

11:03 Uhr

Die Caritas-Ehrenamtsplattform "Young Caritas" verlängert ihre Aktion "Briefe gegen Einsamkeit". Jugendliche und junge Erwachsene sind eingeladen, Briefe oder Postkarten an in der Pandemie einsame Menschen zu schicken, etwa in Altenheimen. Bislang seien bei der Initiative bundesweit rund 8.500 Briefe verschickt worden, erklärte die Caritas in Freiburg. Auch Schulklassen könnten sich beteiligen.

Kipping (Linke) zu Impfstoffen: "Unternehmen zwingen, Patente freizugeben"

10:50 Uhr

Katja Kipping, die Vorsitzende der Partei Die Linke, nennt die Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz zur Impfstrategie einen "Skandal". Im SWR sagte sie: "Im Grunde sagen die: 'Wir geben das alles zurück an den Markt und hoffen mal, dass das irgendwie aufgeht'." Man befinde sich aber in einem Wettlauf zwischen dem Impfen der Bevölkerung und der Entwicklung der Mutationen. "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis eine Mutation entsteht, die gegen alle Impfstoffe immun ist. Das heißt, das ist eine tickende Zeitbombe." Vor diesem Hintergrund müsse sichergestellt werden, dass mehr Impfstoff hergestellt wird: "Da gibt es einen Weg. Man müsste einfach die Unternehmen zwingen, die Patente freizugeben, damit das an mehr Produktionsstätten hergestellt werden kann."

Bilfinger macht deutliche Verluste

8:11 Uhr

Der Mannheimer Bilfinger-Konzern leidet unter den Folgen der Corona-Pandemie und des Ölpreisverfalls. Der Umsatz des Industriedienstleisters ging im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel auf knapp 3,5 Milliarden Euro zurück, teilte Bilfinger mit. Der Gewinn sank sogar um 81 Prozent auf 20 Millionen Euro. Für das laufende Jahr rechnet Bilfinger mit einem deutlichen Umsatz- und Gewinnwachstum.

Wegen öffentlichem Picknick: Wirt muss Strafe zahlen

8:08 Uhr

Nach einem öffentlichen Picknick muss der Betreiber des Lokals in Leingarten (Kreis Heilbronn) ein Bußgeld wegen Verstoßes gegen die Corona-Verordnung zahlen. An dem Picknick im November auf einer Wiese vor der Heuchelberger Warte sollen über 200 Menschen teilgenommen haben. Der Betreiber hatte Sitzgelegenheiten herausgegeben, ein Verstoß gegen die Corona-Regeln. Der Wirt muss nun ein Bußgeld von 500 Euro bezahlen. Der Bescheid ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

OB-Wahl in Schwäbisch Hall wegen Corona verschoben

8:04 Uhr

In Schwäbisch Hall hat der Gemeinderat die Wahl des Oberbürgermeisters auf den 4. Juli festgelegt. Der ursprüngliche Termin am 18. April wurde wegen der Pandemie verschoben. Hintergrund ist die aktuelle Entwicklung der Corona-Pandemie, die keinen OB-Wahlkampf im klassischen Sinne möglich mache. Der amtierende Oberbürgermeister Hermann-Josef Pelgrim (SPD) tritt nicht mehr an.

Hohenlohekreis: FFP2-Masken bei Behördengängen Pflicht

7:59 Uhr

Der Hohenlohekreis schreibt für Behördengänge im Landratsamt jetzt FFP2-Masken vor. Die einfacheren OP-Masken reichen nicht mehr aus, teilte der Kreis am Mittwochabend mit. Die neue Verordnung gilt für das Landratsamt und seine Außenstellen und soll sofort in Kraft treten, so das Landratsamt Hohenlohekreis. Sicherheitspersonal werde kontrollieren, ob die Maskenpflicht auch eingehalten wird.

Pendler-Quarantäne für Klinik-Mitarbeiter in Calw verlängert

7:59 Uhr

Die Pendler-Quarantäne für die Beschäftigten des Kreisklinikums Calw ist bis kommenden Montag verlängert worden. Das hat das Landratsamt mitgeteilt. Die Suche nach der Ursache für den Coronaausbruch am Klinikum dauere an. Zudem würden noch weitere Mutationstests ausstehen. An der Klinik waren mehr als 60 Mitarbeiter positiv getestet worden. Die Quarantäne für die Kontaktpersonen von rund 400 Beschäftigten wurde inzwischen aufgehoben. Eine zweite Reihentestung hat begonnen.

Narren feiern "Schmotzigen Dunschtig" virtuell

7:49 Uhr

In Vor-Corona-Zeiten war der "Schmotzige Dunschtig" einer der Höhepunkte für waschechte Narren. In diesem Jahr gleicht der närrische Donnerstag wegen Corona-Regeln eher einer Ein-Mann-Show im Schnee: Besuche in Kindergärten und Altenheimen mit kleinen Geschenkepäckchen oder das Verteilen von Narrenblättern, sehr viel mehr wird sich wegen der Corona-Beschränkungen in der Öffentlichkeit nicht abspielen, wie der Präsident der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN), Roland Wehrle, sagte. Doch nicht die Fastnacht ist abgesagt, nur die Veranstaltungen. In Furtwangen (Schwarzwald-Baar-Kreis) ist zum Beispiel für 9 Uhr eine Narrenmesse in der katholischen Kirche St. Cyriak organisiert, mit Anmeldung und markierten Plätzen. Maximal 75 Narren haben Einlass.


RKI: 10.237 Neuinfektionen und 666 neue Todesfälle

7:31 Uhr

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Deutschland auf 64,2 (Vortag: 68,0) weiter zurückgegangen, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilt. Bund und Länder streben einen Wert unter 50 an. Zudem gibt das RKI 10.237 neue Fälle bekannt, in denen Menschen positiv auf Corona getestet wurden. 666 weitere, positiv getestete Menschen starben. Damit steigt die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 insgesamt auf 63.635.

Halb so viel Stau wegen Corona

7:27 Uhr

Corona hat vergangenes Jahr für weniger Verkehr und viel weniger Stau auf den deutschen Autobahnen gesorgt. Insgesamt summierten sich die Staus auf eine Länge von 679.000 Kilometern, wie der ADAC mitteilte. Das ist nicht einmal halb so viel wie 2019, als es 1,42 Millionen Kilometer Stau auf den Autobahnen gab. Der Zusammenhang zwischen Pandemie und Staurückgang zeigt sich klar beim Blick auf den Jahresverlauf: Stauärmster Monat war vergangenes Jahr der April mit einer Gesamtlänge von 11.883 Kilometern. Das ist etwa ein Zehntel des Wertes aus dem April 2019. Der am schlimmsten von Staus betroffene Autobahnabschnitt war 2020 die A3 am Grenzübergang bei Passau mit 316 Kilometern. Dahinter folgten die A5 zwischen Karlsruhe und Heidelberg, die A6 zwischen Mannheim und Heilbronn sowie die A8 Karlsruhe - Stuttgart.

Hotspot-Kreise müssen Ausgangssperren verhängen

6:30 Uhr

Von heute an gelten in Baden-Württemberg nächtliche Ausgangsbeschränkungen für regionale Corona-Hotspots. Das Gesundheitsministerium in Stuttgart verschickte am späten Mittwochabend einen entsprechenden Erlass an die Kommunen. Das Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Demnach müssen Städte und Kreise Ausgangsbeschränkungen zwischen 21 und 5 Uhr aussprechen, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen überschritten wurde. Es müssen aber noch zwei weitere Voraussetzungen erfüllt sein: Das zuständige Gesundheitsamt muss "eine erhebliche Gefährdung der wirksamen Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus" erkennen. Zudem muss ein "diffuses Infektionsgeschehen" feststellbar sein. Davon spricht man, wenn ein Anstieg der Infektionen nicht genau zugeordnet werden kann, etwa einem Ausbruch in einem Pflegeheim. Die neuen Ausgangssperren sollen wieder aufgehoben werden, sobald die Sieben-Tage-Inzidenz mindestens drei Tage in Folge unter 50 liegt. Nach jüngsten Zahlen des Landesgesundheitsamts haben von den 44 Stadt- und Landkreisen noch immer 26 eine Inzidenz von über 50. Die regionalen Ausgangsbeschränkungen folgen auf die landesweite Sperre zwischen 20 und 5 Uhr, die der Verwaltungsgerichtshof am Montag gekippt hatte.

Donnerstag, 11. Februar 2021
  • Weitere Infos finden Sie hier:

    Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

    Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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