Das war der Sonntag in Baden-Württemberg
Geplantes Corona-Sachverständigengutachten nur bedingt hilfreich
16:07 Uhr
Mitglied des Expertenrats der Regierung, Lars Kaderali, fordert eine zügige Vorbereitung auf die Corona-Welle im Herbst. Das Abwarten eines Sachverständigen-Gutachtens zu den bisherigen Maßnahmen hält der Bioinformatiker dabei für nicht allzu sinnvoll. Er nennt die Maßnahme "nur eingeschränkt hilfreich". Das Gremium schaue für seine Einschätzung in die Vergangenheit und da habe man es mit einem anderen Virus und mit weniger Impfungen in der Bevölkerung zu tun gehabt. "Damit ist das, was man lernen kann aus diesen Daten, auch sehr eingeschränkt." Der Sachverständigenrat soll sein Gutachten bis Ende Juni vorlegen. Bei der Überarbeitung des Infektionsschutzgesetzes wünsche Kaderali sich "ein bisschen mehr Tempo". Aufgabe der Politik sei es nun, sich auf verschiedene mögliche Szenarien vorzubereiten und einen entsprechenden Werkzeugkasten bereitzuhalten, so dass, wenn nötig, schnell reagiert werden könne.
Ausländische Flughelfer sollen Ferienchaos an Flughäfen verhindern
15:53 Uhr
Um den reibungslosen Ablauf an Flughäfen zur Urlaubssaison zu garantieren, sollen mehrere Tausend ausländische Arbeitskräfte einspringen. "Die Bundesregierung plant, die Einreise von dringend benötigtem Personal aus dem Ausland für eine vorübergehende Tätigkeit in Deutschland zu ermöglichen", kündigte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in der "Bild am Sonntag" an. Nach Angaben aus Regierungskreisen soll eine vierstellige Zahl von Fachkräften schon von Juli an für einige Monate in Deutschland aushelfen. In der Corona-Krise hatten viele Dienstleister an den Flughäfen Mitarbeitende entlassen, oder diese hatten sich selbst neue Stellen gesucht. Jeder fünfte operative Mitarbeitende fehle, erklärte die Arbeitsgemeinschaft deutscher Verkehrsflughäfen. Sie geht von einer Personallücke von 5.500 Beschäftigten aus, die vom Check-in über die Passagierkontrolle bis hin zur Flugzeugabfertigung fehlen.
Corona-Hunde bereiten Tierheimen in Deutschland Probleme
8:49 Uhr
Während der Corona-Pandemie haben sich viele Menschen Hunde angeschafft. Das führt nun zu Problemen: Tierheime berichten, dass viele dieser Hunde nicht mehr gewollt sind. Zudem seien sie verhaltensauffällig. Nach Angaben des Tierschutzbundes wurden 2020 10,7 Millionen Hunde in Deutschland gehalten. Im Corona-Jahr 2020 habe es bei den Hunden eine Zunahme von rund 600.000 Tieren im Vergleich zu 2019 gegeben. Vielen Tierheime berichten, dass ihnen schwerer vermittelbare Hunde derzeit Sorge bereiten und sie vor Herausforderungen stellen. Die Anzahl an schwierigen Hunden in den Tierheimen steige zwar nicht erst seit Corona. Aber die Corona-Krise und damit die steigende Anzahl an Hunden habe das Problem sicher noch einmal verschärft.
Mehr Borreliosefälle im Corona-Jahr 2020
5:35 Uhr
Im Coronajahr 2020 hat es in Deutschland acht Prozent mehr Borrelioseninfektionen gegeben als im Jahr davor. Borreliose-Bakterien werden durch Zecken übetragen. Die Zunahme der Infektionen könne möglicherweise eine Folge erhöhter Freizeitaktivitäten im Grünen wegen der Einschränkungen durch die Corona-Maßnahmen sein, sagte der Vorstandsvorsitzende des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland. Insgesamt wurden rund 360.000 sogenannte Lyme-Borreliosen von den Kassenärzten diagnostiziert, wie eine Auswertung des Instituts für die Deutsche Presse-Agentur ergab. Seit 2010 waren die Infektionszahlen leicht zurückgegangen. Allerdings steckten sich dann im Jahr 2020 mehr Menschen an: 465 Menschen je 100.000 Versicherte. Im Vorjahr waren es 429 je 100.000 Versicherte.