Eine Allianz aus mehr als 30 großen deutschen Unternehmen - darunter zahlreiche Schwergewichte - stellt sich im Vorfeld der Europawahl gegen Extremismus. Die Initiative "Wir stehen für Werte" ruft zur Teilnahme an der Europawahl auf und beginnt eine entsprechende Kampagne in den sozialen Medien, wie sie am Dienstag mitteilte. Zudem wollen die beteiligten Unternehmen ihre insgesamt rund 1,7 Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Veranstaltungen sensibilisieren - auch über die Wahl hinaus.
Die Unternehmen seien überzeugt, "dass Ausgrenzung, Hass und Abschottung nicht mit unseren Werten vereinbar sind und die unternehmerische Freiheit sowie den Wohlstand jedes Einzelnen gefährden", hieß es. Dem wolle man eine Gesellschaft "ohne Hass, Spaltung, Ausgrenzung und Rassismus" entgegensetzen.
Einige Unternehmen aus Baden-Württemberg
Die Liste der Beteiligten enthält zahlreiche Schwergewichte, von Siemens über VW, Bosch, Mercedes, Bayer über Deutsche Bahn, RWE bis zur Deutschen Bank. Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund und der Bundesverband der Deutschen Industrie beteiligen sich.
Extremisten würden die Gesellschaft spalten und die Zukunft bedrohen. Christian Bruch von Siemens Energy sagte: "Abschottung, Extremismus und Fremdenfeindlichkeit sind Gift für den deutschen Export und die Arbeitsplätze hier bei uns in Deutschland". Man dürfe "den Angstmachern keinen Raum geben und auf ihre vermeintlich einfachen Lösungen hereinfallen", betonte er.
Unternehmer nimmt Verlust in Kauf Reinhold Würth: "Brief gegen AfD kostete Millionen-Umsatz"
Im März hatte der Unternehmer Reinhold Würth dazu aufgefordert, nicht die AfD zu wählen. Dadurch habe der Konzern 1,5 Millionen Euro Umsatz verloren, sagte er dem Handelsblatt.
Europäische Union wichtig für die Unternehmen
Der Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, warnte: "Auch Investoren, die Deutschland gerade auch wegen unserer festen demokratischen Werte schätzen, schauen mit Sorge auf die Entwicklungen und zögern mit Investitionen."
BMW-Chef Oliver Zipse betonte die Bedeutung Europas für sein Unternehmen. "Unser Erfolg hängt ganz wesentlich auch von den Handelsbeziehungen innerhalb der Europäischen Union ab", sagte er. Und Thyssenkrupp-Chef Miguel López machte klar: "Wer sich gegen die europäische Einigung, internationale Zusammenarbeit und die Globalisierung stellt, stellt sich auch klar gegen Thyssenkrupp."
Auf wen oder welche Parteien sich die Aussagen zu Populismus, Rechtsextremismus und Hass beziehen, konkretisierte die Initiative zunächst nicht.
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