Trotz der zu Ende gehenden Corona-Pandemie appelliert der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) an die Bevölkerung, weiterhin Schutzmaßnahmen beizubehalten. Ein Sprecher seines Ministeriums sagte am Dienstag in Stuttgart: "Allgemeine Infektionsschutzmaßnahmen wie das Tragen von Mund-Nasen-Schutz wirken insbesondere während der Atemwegsinfektionssaison dämpfend auf das Infektionsgeschehen." Die Entwicklung bei Atemwegsinfektionen werde man weiterhin genau beobachten.
Im SWR sagte Lucha, die aktuelle Verordnung, die noch bis zum 31. Januar 2023 gilt und die Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) vorsieht, werde man mit Blick auf das Infektionsgeschehen prüfen. "Dann wollen wir einen Vorschlag machen, wie es ab dem 1. Februar weitergeht." Moderate Schutzmaßnahmen machen laut Lucha weiterhin Sinn, um die besonders vulnerablen Gruppen weiterhin zu schützen.
Corona-Regeln könnten angepasst werden
Der Sprecher Luchas sagte zudem, bei nachlassendem Infektionsgeschehen könnten die Corona-Schutzmaßnahmen beispielsweise durch einen Wechsel von einer rechtlichen Vorgabe hin zu einer Empfehlung zu eigenverantwortlichem Verhalten weiter angepasst werden. Das sei in Teilen bereits geschehen.
Wie zuvor Christian Drosten, Leiter der Virologie an der Berliner Universitätsklinik Charité, sieht auch Lucha die Corona-Pandemie an ihrem Ende. Lucha sagte im SWR, man werde bis Ende des Winters eine Bevölkerungsimmunität haben, die breit und belastbar ist. Diese helfe jetzt schon, das Infektionsgeschehen einzudämmen.
FDP: Kritik an der Maskenpflicht
FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke sagte, Drosten erkläre die Corona-Pandemie für beendet, also könnten auch alle Maßnahmen entfallen. "Insbesondere die Maskenpflicht im ÖPNV. Ich fordere die Landesregierung dazu auf, ein Ende dieser Maskenpflicht zum Jahreswechsel zu beschließen", so Rülke.