Im Winter vor 50 Jahren gab es in Westdeutschland autofreie Sonntage, wurde Jan Ullrich geboren – und "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" lief erstmals im Fernsehen. Der wohl beste und in Deutschland beliebteste Märchenfilm aller Zeiten darf bis heute nicht im Weihnachtsprogramm fehlen.
"Wollen Sie tanzen oder mich ausfragen?", gibt "Aschenbrödel" dem Prinzen auf die Frage, wer sie sei, keck zurück. In den meisten Märchen erobert der Prinz seine Auserwählte. "Aschenbrödel" dagegen gewinnt den Thronfolger mit ihren schönen Augen und allerlei Frechheiten. Ihr moderner, weil cooler Frauentyp überzeugt die Fans auch nach einem halben Jahrhundert.
Stinkendes Fischmehl als Schneeersatz
Andere Erfolgszutaten sind dem knappen Budget der tschechoslowakisch-ostdeutschen Produktion geschuldet, wie eine neue Dokumentation zum 50. Geburtstag erzählt. "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" sollte ursprünglich ein Sommerfilm sein, die Darsteller bekamen sommerliche Kostüme genäht. Aus Kostengründen wurde erst im Winter gedreht. Dass "Aschenbrödel" im Tanzkleid durch den winterlich-schönen Böhmerwald reitet, macht den einmaligen Zauber des Films aus.
Einmalig blieb auch der Versuch, fehlenden Schnee durch Fischmehl zu ersetzen. Die Schauspieler verweigerten wegen des Gestanks die Arbeit. Ihre Laune war bei bis zu 17 Grad minus ohnehin abgekühlt. Zum Glück fiel dann doch Schnee. Er bleibt seit 50 Jahren liegen. Und die nächsten 50 bestimmt auch.