Zimmerpflanzen im Winter – Pflege und Tipps

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Autor/in
Volker Kugel
SWR4 Gartenexperte Volker Kugel
Heike Boomgaarden
SWR4 Gartenexpertin Heike Boomgaarden
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Rebecca Aimée Fehlen
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Im Winter benötigen Zimmerpflanzen besondere Pflege. Licht, das richtige Gießen und Schutz vor Schädlingen sind entscheidend.

In der kalten Jahreszeit müssen sich unsere Zimmerpflanzen ihre Kräfte einteilen – um es gesund und munter bis zum Frühling zu schaffen. Unsere SWR4 Gartenexperten Volker Kugel und Heike Boomgaarden haben ein paar einfache Tipps und Tricks parat, um den Pflanzen dabei zu helfen.

Was macht den Pflanzen im Winter Probleme?

Viele unserer Zimmerpflanzen brauchen viel Licht. Das sind sie gewohnt, da sie aus den Subtropen oder Tropen kommen. Dort ist auch die relative Luftfeuchtigkeit viel höher als bei uns in den beheizten Zimmern. Das alles stresst die Zimmerpflanzen und sie werden viel anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Wenn wir dann noch kleine Fehler bei der Pflege der Pflanzen machen, wie etwa beim Gießen, kann das den Zimmerpflanzen ordentlich zusetzen.

Wie oft sollte ich Zimmerpflanzen im Winter gießen?

Zimmerpflanzen auch im Winter gießen: Ein älterer Mann gießt mit einer kleinen Gieskanne Pflanzen auf einer Fensterbank
Im Winter brauchen die meisten Pflanzen weniger Wasser.

Der wichtigste Tipp bei der Pflege von Zimmerpflanzen ist das richtige Gießen. Wenn die Pflanzen die Blätter hängen lassen, heißt das nicht unbedingt, dass Wasser fehlt. Vielleicht ist auch zu viel Wasser im Topf. Die Pflanzen können Krankheiten bekommen oder ihre Wurzeln fangen an zu faulen.

Deshalb vor dem Gießen immer den Wasserstand prüfen. Das machen Sie, indem Sie die Pflanze kurz aus dem Übertopf nehmen. Ist sie ganz leicht und die Erde trocken, wird gegossen. Ist sie schwerer und die Erde sehr feucht (ohne dass Wasser im Übertopf steht), ist alles in Ordnung. Wenn Wasser im Übertopf steht, wird dieses Wasser abgegossen und Sie machen eine Gießpause von einigen Tagen.

Was tun bei gelben Blättern an Zimmerpflanzen?

Der erste Gedanke ist: Düngen. Aber mitten im Winter können die Pflanzen den Dünger wegen der zu kurzen Tage gar nicht richtig verwerten. Deshalb hilft das Düngen nicht viel. Haben die Zimmerpflanzen wie etwa die sonst so pflegeleichte Glücksfeder etwas gelbliche Blätter, ist Geduld gefragt. Ab Mitte/Ende Februar können Sie mit dem Düngen beginnen. Dann einfach mit handelsüblichem Flüssigdünger über das Gießwasser den Pflanzen wieder Nahrung geben. Die nachwachsenden Blätter werden wieder saftiggrün sein und die Zimmerpflanzen schöpfen Kraft, um ab dem Frühling blühen zu können.

Fehlendes Licht bei Zimmerpflanzen im Winter

Zimmerpflanzen abstauben, damit sie besser Licht aufnehmen können.
Zum Abstauben nehmen Sie ein weiches Tuch oder einen Lappen und befeuchten ihn mit etwas Wasser.

Wenig Licht und zu geringe relative Luftfeuchtigkeit führen bei manchen Pflanzen zu trockenen Blattspitzen. Hier hilft regelmäßiges Versprühen von kaltem Wasser in der Nähe der Pflanzen. Außerdem sollten Sie die Blätter abstauben, da dieser die Aufnahme von Licht erschwert.

Wenn Sie ihren Pflanzen etwas besonders Gutes tun wollen, behandeln Sie sie mit abgestandenem Bier. Reiben Sie die Blätter mit einem Tuch ab, das mit abgestandenem Bier getränkt ist. Der Staub ist dadurch weg, die Blätter glänzen wieder und es hilft gegen die lästigen Thripse, auch Fransenflügler genannt.

Für mehr Licht stellen Sie die Pflanzen nahe an die Fenster und tauschen gegebenenfalls den Platz mit den Zimmerpflanzen, die wenig Licht brauchen.

Schädlinge an Zimmerpflanzen

Wenn die Pflanzen wenig Licht und zu trockene Zimmerluft haben, sind sie anfälliger für Schädlinge. Bei den Schmetterlingsorchideen sind das beispielsweise oft die Wollläuse. Die sitzen wie kleine Wattebäusche in den Blattscheiden oder auf der Unterseite der Blätter.

Beim Ficus Benjamina sind oft Schildläuse die Folge des "Winterstresses". Schildläuse verstecken sich meist unter einem hellbraunen, ein bis zwei Millimeter großen Wachsdeckel. Gegen beide Schädlinge helfen sehr gute biologische und ungiftige Mittel auf Basis von Rapsöl. Dann gibt es da noch die Spinnmilben. Sie sind winzig und fallen erst durch ihre Gespinste und ihre Saugschäden an den befallenen Pflanzen auf.

Wichtig ist hier die regelmäßige Kontrolle. Denn je früher Schädlinge erkannt werden, desto besser bekommt man sie in den Griff.

Eine Alternative wäre das regelmäßige Sprühen mit einem Pflanzenstärkungsmittel, das das Blatt mit ausreichend Nährstoffen versorgt, damit es sich selbst gegen Eindringlinge besser schützen kann. Erfolgversprechend ist der Einsatz von Pflanzenstärkungsmittel mit dem Zusatz von ätherischen Ölen.

Wie bekomme ich Trauermücken weg?

Zimmerpflanzen abstauben und Schädlinge bekämpfen.
Um Schädlingen vorzubeugen, sollte man die Luftfeuchtigkeit, zum Beispiel durch Besprühen mit Wasser, erhöhen und die Pflanzen regelmäßig nach Schädlingen absuchen.

Wenn Sie sich den Pflanzen nähern und plötzlich schwirren unzählige kleine schwarze Mücken durchs Zimmer, dann sind das sogenannte Trauermücken. Deren Larven leben in der Erde und fressen die Pflanzenwurzeln. Ihr Appetit ist so groß, dass die Pflanze absterben kann. Bei der Bekämpfung der lästigen Trauermücken hilft ein Trick: Die Mücken legen ihre Eier gerne in feuchte oder nasse Erde. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass die obere Erdschicht im Blumentopf immer gut abgetrocknet ist. Damit entziehen Sie den Schädlingen zum Großteil die Lebensgrundlage. Außerdem helfen auch Nematoden gegen Trauermücken. Das sind kleine Fadenwürmer, die die Larven essen.

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