- Wann die Kamelie einen geschützten Standort braucht
- So bringen Sie die Pflanze im Garten durch den Winter
- Kamelie im Kübel richtig pflanzen und überwintern
- Kamelien düngen und gießen: nie zu trocken, nie zu nass
- Kamelien schneiden – beherzt, aber maßvoll
- Bei der Pflege hilft es zu wissen, woher die Kamelie stammt
Wann die Kamelie einen geschützten Standort braucht
Sind Kamelien winterhart? Nicht wirklich, denn die Pflanze stammt aus wärmeren Gefilden in Asien. In unserem Garten vertragen die Pflanzen daher nur leichten Frost. Ab Lagen über 400 Metern wird es riskant für die Kamelie, denn dort sind auch strengere Winter zu erwarten.
Die herkömmlichen Sorten brauchen ein erweitertes Weinbauklima, also Durchschnittstemperaturen von mindestens 15 Grad Celsius das Jahr über. Ansonsten ist es weniger ratsam, im Garten eine herkömmliche Kamelie zu setzen. Wer es dennoch versuchen möchte, sollte in der Baumschule oder im Gartencenter nach winterharten Sorten fragen.
Generell empfiehlt sich für die Kamelie im Garten ein windgeschützter Standort im Halbschatten, der vor starker Sonneneinstrahlung geschützt ist – auch im Winter. Schützen Sie die Pflanzen gegebenenfalls vor der austrocknenden Wintersonne mit Reisigwedeln. Diese stecken Sie auf der Ost- und Südseite in den Boden. Auch ein Sonnenschutz aus Schilfmatten tut gute Dienste. So verhindern Sie, dass die Sonne bei gefrorenem Boden die immergrünen Blätter austrocknet.
So bringen Sie Kamelien im Garten durch den Winter
Selbst die als frostfest verkauften Kamelien-Sorten sollte man im Winter dick mit Laub, Tannenzweigen oder Stroh einpacken. Auch der Einsatz eines Vlieses kann sich lohnen. Die Erde rings um die Kamelie sollte locker und durchlässig sein, auch ein leicht saurer Boden ist ratsam. So bietet sich kalkarme Rhododendron-Erde zum Pflanzen von Kamelien an.
Weniger Sorgen muss man sich machen, wenn man neue Züchtungen gepflanzt hat. Diese halten bis zu minus 20 Grad Celsius ohne größere Schäden aus. Beispielsweise die rosafarbene "Frost Prince" oder die lavendel-rosafarbene "Frost Princess": Beide Sorten blühen schon im Spätherbst, sodass die Blüte gesichert ist.
Kamelie im Kübel: Gute Erde und das richtige Überwintern
In raueren Klimazonen sollte man die Kamelie besser als Kübelpflanze halten. Allerdings gibt es auch hier kritische Phasen. Denn die Pflanze reagiert auf plötzlich auftretende Veränderungen der Umweltbedingungen mit dem Abwerfen aller Knospen. Im schlimmsten Fall geht die Pflanze ein.
Umgetopft werden sollte nicht zu oft, nur etwa alle drei bis vier Jahre. Warten Sie mit dem Umtopfen, bis die Kamelie vollständig verblüht ist. Und achten Sie darauf, sie in die richtige Erde einzusetzen.
Die kritischen Phasen sind im Frühjahr der Wechsel nach draußen und im Herbst das Zurückstellen in den Wintergarten oder ein Gewächshaus. Kamelien im Kübel sollten während der kalten Jahreszeit kühl und hell bei maximal 12 Grad überwintern. Erst ab der Blütenanlage im März vertragen sie mit mehr Licht auch höhere Temperaturen.
Wechselt man im Frühjahr den Standort von drinnen nach draußen, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass die Pflanzen zunächst schattig stehen. Sonst ist die Gefahr von Sonnenbrand zu groß.
Kamelien düngen und richtig gießen – nie zu trocken, nie zu nass
Wenn die Kamelie ihre Knospen abwirft, liegt das oft auch an einer ungleichmäßigen Wasserversorgung. Besonders Kamelien im Freiland stehen gerne mal zu trocken, wenn der natürliche Niederschlag nicht ausreicht. Aber auch auf Staunässe reagiert die Pflanze sehr empfindlich.
Bei Kamelien im Kübel kann der Knospenfall zudem von einer zu warmen Überwinterung kommen, bei der wiederum die Erde austrocknet. Oft liegt es aber auch am zu hohen Kalkgehalt in der Erde oder an zu hohem Salzgehalt durch falschen Dünger. Mineralischer Langzeit-Dünger mit viel Phosphor und wenig Stickstoff ist ideal.
Auch in frostfreien Zeiten im Winter sollten Sie also die Pflanze regelmäßig gießen. Falls es doch mal einen harten Winter gibt und die Pflanzen einen Frostschaden erleiden: Keine Angst, denn gesunde Kamelien treiben aus dem "alten Holz" sehr zuverlässig wieder aus. Am besten gießt man die Kamelie mit abgekochtem Wasser. Sehr gerne mag sie auch Tee-Reste als Gießwasser. Ab dem Austrieb im März liebt sie zusätzlich zum Tee auch Kaffeepulver.
Kamelien schneiden – beherzt, aber maßvoll
Kamelien werden gerne zurückgeschnitten. Leider machen das die meisten Hobbygärtner nicht. Aber der Rückschnitt ist wichtig. Man schneidet die Pflanze zurück, um die Form zu erhalten, das Verkahlen zu verhindern und um neue Triebe und damit Blüten zu bekommen.
Geschnitten wird von Ende April bis Juni. Am schönsten wird die Kamelie, wenn die Triebe vom Vorjahr etwa zehn Zentimeter zurückgeschnitten werden. Schneiden sollten Sie direkt an der Blattknospe, da die Triebe dort austreiben. Zum Schluss sollten Sie noch alle schwachen oder kranken Triebe entfernen. Aber Vorsicht: Nicht in einen "Schnittrausch" verfallen, denn Kamelien wachsen sehr langsam.
Bei der Pflege hilft es zu wissen, woher die Kamelie stammt
Kamelien sind anspruchsvoll. Wenn man aber weiß, woher die Pflanze kommt, hilft das bei einer angemessenen Pflege. Sie stammt aus den feuchten Bergwäldern Ostasiens und wächst dort im lichten Schatten von Lorbeerbäumen. Das Klima in diesen Regionen ist relativ mild, mit regenreichen Sommern und nur leichtem Frost im Winter. Bei der Pflege der Kamelien nutzen wir diese Informationen, um für sie ein ideales Umfeld zu schaffen und lange Freude an ihnen zu haben.