Stromausfälle in Deutschland sind selten, aber sie passieren. So gab es beispielsweise im Juni einen fast 24 Stunden andauernden Stromausfall in Budenheim bei Mainz, in Kehl haben invasive Ameisen Stromausfälle ausgelöst.
Je länger so ein Ausfall dauert, umso komplizierter die Situation: Vieles funktioniert nicht mehr, was wir im Alltag brauchen. Diejenigen, die für solche Notfälle vorgesorgt haben, sind dann auf jeden Fall klar im Vorteil.
Wie wahrscheinlich ist ein Blackout?
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Befürchtungen, dass es zu Blackouts kommen könnte. Das sind flächendeckende, lang andauernde Stromausfälle. Die hält die Bundesnetzagentur allerdings für sehr unwahrscheinlich. Ebenso stundenweise Ausfälle, die großflächiger sind. Aber diese können nie vollständig ausgeschlossen werden.
Auch wenn ein Blackout also unwahrscheinlich ist, Hochwasser oder Sturm, beschädigte Stromleitungen durch Bauarbeiten oder Cyberangriffe können dennoch dafür sorgen, dass der Strom ausfällt.
Das geht nicht mehr bei Stromausfall: Heizen, Kochen, Wasserpumpen
- Supermärkte und Geschäfte bleiben geschlossen
- die Restaurants sind zu
- Bankautomaten funktionieren nicht mehr
- Kartenzahlung ist auch nicht mehr möglich
- zu Hause bleibt der Herd kalt
- der Kühlschrank fällt aus
- es kommt kein warmes Wasser mehr aus dem Wasserhahn
- die Heizung bleibt kalt
- das Licht geht nicht mehr
- elektrische Geräte kann man auch nicht mehr anschließen
- an der Tankstelle gibt es kein Benzin mehr
Welchen Notvorrat sollte man im Katastrophenfall zuhause haben?
Aus diesem Grund ist es durchaus sinnvoll sich einen Notvorrat an ungekühlten und lange haltbaren Lebensmitteln für mehrere Tage zu besorgen, für den Fall einer Krise.
Wichtig dabei ist, den Vorrat nach und nach anzulegen und nicht zu hamstern. Kaufen Sie beim nächsten Einkauf am besten immer eine Packung oder Flasche zusätzlich ein. So haben andere auch die Möglichkeit noch was im Regal zu finden.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt einen Notvorrat für 10 Tage anzulegen. Aber auch nur ein bisschen Vorrat, zum Beispiel für drei Tage, ist besser als kein Vorrat. Neben Lebensmitteln ist auch ein Vorrat an Wasser sehr wichtig. Deshalb sollte man zwei Liter Flüssigkeit pro Person und Tag einkalkulieren. In der Rechnung sind allerdings auch schon 0,5 Liter Wasser zum Kochen enthalten. Neben Wasser sollten Sie auch Fruchtsäfte oder andere Getränke da haben, die länger haltbar sind.
Notfallpaket Stromausfall: 10-tägiger Grundvorrat für eine Person
Lebensmittel | Für 10 Tage Vorrat | |
Lebensmittelgruppe | Menge | |
Getreide Getreideprodukte Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis | 3,5 kg | |
Gemüse, Hülsenfrüchte | 4,0 kg | Denken Sie daran, dass Gemüse und Hülsenfrüchte im Glas oder in Dosen bereits gekocht sind und für getrocknete Produkte zusätzlich Wasser benötigt wird. |
Obst, Nüsse | 2,5 kg | Bevorraten Sie Obst in Dosen oder Gläsern und verwenden Sie als Frischobst nur lagerfähiges Obst. |
Milch, Milchprodukte | 2,6 kg | |
Fisch, Fleisch, Eier, bzw. Volleipulver | 1,5 kg | Bitte beachten Sie, dass frische Eier nur begrenzt lagerfähig sind, Volleipulver ist hingegen mehrere Jahre haltbar. |
Fette, Öle | 0,360 kg | |
Sonstiges nach Belieben z. B. | Zucker, Süßstoff, Honig, Marmelade, Schokolade, Jodsalz, Fertiggerichte (z. B. Ravioli, getrocknete Tortellini, Fertigsuppen), Kartoffeltrockenprodukte (z. B. Kartoffelbrei), Mehl, Instantbrühe, Kakaopulver, Hartkekse, Salzstangen |
Quelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Einen Ratgeber für den Katastrophenfall stellt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe auf seiner Homepage zur Verfügung. Ebenfalls gibt es eine Checkliste für die Krisenvorsorge.
Lebensmittel für den Notfall regelmäßig verwenden und nachkaufen
Für eine gute Krisenvorsorge ist die richtige Vorratshaltung entscheidend. Schauen Sie beim Einkaufen Ihrer Vorräte auf ein langes Haltbarkeitsdatum. Sortieren Sie neue Produkte in Ihrem Vorratsschrank hinten ein und ältere vorne.
Damit der Vorrat nicht verdirbt, sollten Sie die älteren Lebensmittel regelmäßig verbrauchen und neue nachkaufen und damit Ihre Reserven wieder auffüllen. Achten Sie auch darauf, nur Produkte zu kaufen, die sie auch mögen und die Sie vertragen.
Wichtig ist aber auch, dass Sie Lebensmittel vorrätig haben, die Sie im Notfall kalt essen können und die ohne Kühlung haltbar sind. Denken Sie bei ihren Vorräten, falls nötig, auch an Spezialkost für Babys, Kleinkinder, Diabetiker und Allergiker. Und auch Ihre Haustiere wollen im Fall des Falles mit Futter versorgt werden.
Wie kann man ohne Strom kochen?
Nudeln, Reis, Kartoffeln und andere Lebensmittel müssen gekocht werden, damit man sie verzehren kann. Im Falle eines Stromausfalls können ein Gaskocher oder ein Fondue-Set gute Dienste leisten. Auch mit Hilfe eines Stöfchens können beispielsweise Dosenravioli erwärmt werden.
Zum Notvorrat gehören auch Hausapotheke und Hygieneartikel
Achten Sie darauf, dass Sie wichtige Medikamente, die Sie täglich brauchen, vorrätig haben. Schauen Sie nach, ob abgelaufene Medikamente in Ihrer Hausapotheke durch neue ersetzt werden müssen.
Schauen Sie, dass Sie auch ausreichend Hygiene-Artikel wie Seife, Zahnpasta, Feuchttücher, Toilettenpapier, Waschmittel und Desinfektionsmittel für die Hände vorrätig haben. Auch mehrere Müllbeutel können hilfreich sein, um Müll zu lagern, für den Fall, dass er nicht abgeholt werden kann.
Geldautomat außer Betrieb: Bargeld für den Notfall
Bei einem Stromausfall funktionieren natürlich auch die Bankautomaten nicht mehr. Deshalb sollten Sie auch ausreichende Bargeldreserven bei sich zu Hause haben.
Kurbelradio, Batterien und Kerzen - so überbrückt man im Notfall mehrere Tage ohne Strom
Damit Sie sich in einem Krisenfall über die Lage informieren können, ist es ratsam ein Kurbelradio oder ein batteriebetriebenes Radio für solche Situationen zur Hand zu haben. Denken Sie auch an die entsprechenden Batterien. Auch Taschenlampen, Ersatzbatterien, Kerzen, Streichhölzer, Feuerzeuge, Solarlampen oder aufladbare LED-Lampen gehören zur Ausstattung für den Notfall. Mit einer aufgeladenen Powerbank können Sie vorübergehend ihr Handy aufladen. Auch solarbetriebene Powerbanks sind eine Hilfe.
Darüber hinaus kann es sinnvoll sein wichtige Dokumente immer an einem Ort griffbereit zu haben.