Vogelfutter selber machen und Wildvögel richtig füttern

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Autor/in
Wulf Piella
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Fabian Ziehe
Fabian Ziehe

Was ist für Amsel, Meise, Spatz, Rotkehlchen & Co. in Herbst und Winter das richtige Futter? Wir geben Tipps, womit Sie Wildvögel füttern und wie Sie Vogelfutter selber machen.

Vogelfutter im Herbst und Winter hilft Arten wie Amsel, Meise, Spatz und Rotkehlchen, besser durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Wir geben Antwort auf die wichtigsten Fragen:

Warum sollte man Vögel im Winter füttern?

Beim Füttern von Wildvögeln sind die Meinungen geteilt. Die einen sagen, das nützt nur Vogelarten, die weit verbreitet und weniger gefährdet sind. "Über 90 Prozent der heimischen Brutvogelarten, vor allem die seltenen und bedrohten Arten, kommen gar nicht ans Futterhäuschen", sagt der BUND Naturschutz in Bayern. Der deutschlandweit bekannte Ornithologe Peter Berthold vom Bodensee empfiehlt hingegen das Füttern selbst im Sommer. Schließlich litten alle Vögel in unseren ausgeräumten und dicht besiedelten Landschaften an einem zu kleinen Futter-Angebot.

Die meisten Vogelschützer sind sich mittlerweile zumindest einig, dass richtiges Füttern von Wildvögeln den Tieren nicht schadet, so auch die Experten des Naturschutzbundes NABU. Uns Menschen gibt es die Möglichkeit, die Vögel zu beobachten und kennenzulernen. Gerade Kinder erfahren so viel zu den Tieren. Wer Vögeln langfristig helfen will, sollte sich für Schutzgebiete, Streuobstwiesen und eine nachhaltige Landwirtschaft einsetzen. Zudem helfen Sträucher mit Nüssen und Beeren im Garten.

Wann sollte man Wildvögel füttern?

Der NABU empfiehlt, Vögel in der freien Natur vor allem im Winter zu füttern – und zwar von November bis Ende Februar. Der heimische Wildvogel benötigt gerade in der kalten Jahreszeit Hilfe, weil er dann weniger Futter findet und sich eine Fettschicht anfressen muss. Da sie auch in dieser Zeit viel Energie für die Aufzucht der Jungen und die Verteidigung des Reviers benötigen, kann es sinnvoll sein, Vögel auch im Frühjahr und Sommer zu füttern.

Ein Kleiber sitzt im Winter an einem Futterhaus mit Vogelfutter.
Ein Kleiber sitzt im Winter an einem Futterhaus mit Vogelfutter.

Was ist das beste Vogelfutter für Wildvögel?

Wildvögel wie Meise oder Buchfink sind Körnerfresser und lieben Nüsse oder Maiskörner. Amsel oder Rotkehlchen bevorzugen eher weiches Futter wie Haferflocken, Obst oder tierische Nahrung wie Mehlwürmer. Der Spatz und andere Vögel sind Allesfresser und lassen sich zum Beispiel mit einer Körner-Fett-Mischung an den Futterplatz locken.

Eine Blaumeise sitzt an einer Futterstation für Wildvögel: Gerade mit diesen Röhren kann man unterschiedliches Futter anbieten, um für mehrere Vogelarten attraktiv zu sein.
Eine Blaumeise sitzt an einer Futterstation für Wildvögel: Gerade mit diesen Röhren kann man unterschiedliches Futter anbieten, um für mehrere Vogelarten attraktiv zu sein.

Gerade die konventionelle Landwirtschaft schränkt den Lebensraum von Singvögeln ein. Der Einsatz von Pestiziden belastet die Tiere zusätzlich. Deshalb ist es beim Kauf von Futter nur konsequent, Vogelfutter aus biologischem Anbau zu kaufen oder zu verarbeiten.

Welches Futter ist für welche Vogelart geeignet?

Folgende Zutaten sollte das selbst gemachte Wildvogelfutter für verschiedene Arten von Vögeln enthalten:

  • Kohlmeise oder Blaumeise: gehackte Nüsse, Sonnenblumenkerne. Tipp: Für Meisenknödel benötigen Sie nicht viele Zutaten und nur ein wenig Zeit.
  • Amsel: Äpfel, Rosinen, Haferflocken, gehackte Nüsse, Mehlwürmer, geschälte Sonnenblumenkerne, getrocknete Beeren.
  • Buchfink: Sonnenblumenkerne, gehackte Nüsse (auch Erdnüsse), ölhaltige Samen wie Hanf, Bucheckern.
  • Haussperling (Spatz): gehackte Nüsse, Rosinen, getrocknete Beeren. Tipp: Eine gute Mischung für Allesfresser wie den Spatzen ist ein Vogelfutter-Gugelhupf, der Körner und Haferflocken enthält.
Vogelfutter selber machen ist einfach – und dabei lassen sich Körner, Nüsse und Früchte individuell mixen.
Vogelfutter selber machen ist einfach – und dabei lassen sich Körner, Nüsse und Früchte individuell mixen.


  • Rotkehlchen: gehackte Nüsse, Getreideflocken, Mehlwürmer, Rosinen in Kokosfett oder Talg.
  • Grünspecht: Äpfel, Fett, gefettete Erdnüsse (Fettblock mit Erdnüssen oder Mehlwürmern).
  • Kleiber: Getreideflocken, Hanf, Nüsse wie Haselnuss, Sonnenblumenkerne.
  • Eichelhäher: ganze Erdnüsse, Maiskörner, Eicheln.
  • Elster: ganze Erdnüsse, Maiskörner.

Die Informationen hierzu stammen vom NABU. Dort bekommen Vogelfreunde auch viele wichtige Tipps, worauf sie bei der Fütterung von Vögeln achten sollten.

Wie kann man Vogelfutter für Wildvögel selber machen?

Fertiges Wildvogelfutter gibt es reichlich zu kaufen. Wer sich für unsere gefiederten Freunde gerne etwas Mühe gibt, kann die Nahrung auch ganz schnell selber herstellen.

Ist ein Futterspender oder eine Futterstation besser als ein Vogelhaus?

In herkömmlichen Vogelhäusern sammelt sich oft der Dreck. Sie sollten daher regelmäßig gereinigt werden. Futterspender oder Futterstationen zum Aufhängen sind besser, da das Vogelfutter hier vor Regen geschützt ist und die Vögel nicht darin herumlaufen. Außerdem kommen andere Tiere wie Tauben, Waschbären, Ratten und Mäuse zumindest schwieriger an das Futter.

Ein Waschbär am Vogelhaus: Andere Tiere – auch Ratten, Mäuse und Tauben – interessieren sich für das Vogelfutter. Katzen bedrohen zudem die Wildvögel.
Ein Waschbär am Vogelhaus: Andere Tiere – auch Ratten, Mäuse und Tauben – interessieren sich für das Vogelfutter. Katzen bedrohen zudem die Wildvögel.

Mit nur wenigen Handgriffen können Sie einen Vogelfutterspender selber herstellen – hier finden Sie eine Anleitung für den Bau. Natürlich gibt es auch viele kreative Ideen, wie Sie sich ein Vogelhaus selbst bauen können. Ob Futterspender, Futterstation oder Vogelhaus: Bieten Sie das Vogelfutter den Singvögeln so an, dass Fressfeinde, gerade Katzen, ihnen dort nicht auflauern können.

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