Was muss eine Rose können?
Die besten Rosensorten für den Garten
Die Rosensorten der Zukunft
Rosen stärken mit natürlichen Mitteln
Sie sind stachelig aber edel: Rosen. Sie bestechen durch ihre Blütenfarben, ihren intensiven Duft und ihre Üppigkeit. Und sie zieren jeden Garten. Allerdings: Das Image der Rosen in den Gärten hat die letzten Jahre etwas gelitten, weil viele Sorten anfällig für Schadpilze sind, und weil manche Sorten den Insekten keinen Zugang zu Pollen und Nektar gewähren, weil sie extrem gefüllte Blüten haben.
Unser SWR4 Gartenexperte Volker Kugel wagt sich in den Dschungel der Rosensorten und gibt topaktuelle Empfehlungen.
Was muss eine Rose können?

Dieses Thema ist ziemlich komplex! Es gibt in den Baumschulen und Gartencentern etwa 1.000 Rosensorten in den verschiedenen Rosenklassen: unter anderem Beetrosen, Edelrosen, Strauchrosen, Kletterrosen oder Wildrosen. Und dann gibt es eine unglaubliche Farbpalette: alle Rottöne, Rosavarianten, Gelb, Weiß oder Orange-Töne.
Drei Kriterien machen eine Rose empfehlenswert
Erstens: Die Blattgesundheit, also die Widerstandsfähigkeit gegen Mehltau, Sternrußtau und Rost, so dass der Pflegeaufwand überschaubar bleibt.
Zweites Kriterium: die Insektenfreundlichkeit. Bienen, Wildbienen und Schwebfliegen müssen an Nektar und Pollen drankommen. Die Blüten der Rosen dürfen also nicht extrem stark gefüllt sein.
Drittes Kriterium: Hier kommt noch die Hitzebeständigkeit der Pflanzen in Zeiten des Klimawandels hinzu.
Die besten Rosensorten für den Garten

Bei seinen Empfehlungen beschränkt sich SWR4 Gartenexperte Volker Kugel auf sogenannte Beetrosen, die für Gärten und Pflanzgefäße geeignet sind und kompakt wachsen (also keine Strauchrosen oder Kletterrosen).
Bei der Auswahl spielen seine eigenen Erfahrungen eine Rolle, aber auch die Ergebnisse unabhängiger Anbauversuche und natürlich die Bewertungen der ADR-Rosenneuheitenprüfung. Das ist der härteste Rosentest der Welt an elf Standorten in Deutschland über drei Jahre. Fünf der hier empfohlenen acht Rosensorten haben das ADR-Siegel:
"Bienenweide": Sie blüht leuchtend rosa, wird 40 bis 50 Zentimeter hoch und wächst kompakt.
"Escimo" ist ein reinweiß-blühender Dauerblüher, 50 bis 70 Zentimeter hoch und sehr regenfest.
"Lemon Fizz" blüht gelb, ist sehr langblühend und wird mit 60 und 90 Zentimeter etwas höher.
"Rotes Meer" blüht kräftig dunkelviolett und wird 80 bis 90 Zentimeter hoch. Der Blütenduft ist außergewöhnlich stark und angenehm.
Und als fünfte Empfehlung: die "Schöne Dortmunderin". Sie blüht intensiv rosa, wächst 50 bis 60 Zentimeter hoch und breit, leicht überhängend. Sie ist also ideal als Bodendecker-Rose für größere Flächen.
Alle genannten Rosen haben sehr gesunde Blätter, denen Mehltau, Sternrußtau und Rost nichts anhaben können. Die Blüten sind halbgefüllt, damit die Insekten an den wertvollen Blütenpollen kommen. Hitzeverträglich sind sie auch.
Die Rosensorten der Zukunft

Der Klimawandel stellt immer größerer Ansprüche an unsere Pflanzen im Garten. Da macht die Rose leider keine Ausnahme. Volker Kugel empfiehlt hier noch drei topaktuelle neue Rosensorten, die sehr vielversprechend für die Zukunft sind.
"Bee Attractive" ist eine sehr insektenfreundliche Beetrose. Ihre Blüten sind magentafarben und duften herrlich. Sie wird bis zu einem Meter hoch.
"Orienta Farina" blüht leuchtend rosa, wird als Beetrose 50 bis 80 Zentimeter hoch und ist sehr insektenfreundlich und regenfest.
Und dann noch "Spotlight": Das ist eine Beetrose, die sehr kompakt wächst. Sie wird nur etwa einen halben Meter hoch. Die Blüte ist goldgelb und leicht gefüllt. "Spotlight" ist eine ausgezeichnete Rose. Sie hat 2024 die Rosenneuheiten-Wettbewerbe in Paris und Baden-Baden gewonnen.
Rosen stärken mit natürlichen Mitteln

Auch wenn die Blätter der oben aufgeführten Sorten die Angriffe der Pilzsporen von Mehltau, Sternrußtau oder Rost meistens erfolgreich abwehren, können wir als Hobbygärtner auch selbst noch etwas beitragen zur Stärkung der Pflanzen.
Regelmäßige Behandlungen mit Pflanzenbrühen aus Schachtelhalm oder Brennnesseln machen die Blätter noch stabiler und stärken die Pflanze insgesamt. Die Brühen kann man selbst herstellen oder fertig im Gartencenter kaufen.
Entsprechend mit Wasser verdünnen und dann auf die Pflanzen sprühen. Am besten mehrmals im Jahr und richtig kräftig, dass alle Blätter tropfnass sind. Ein bisschen aufwendig, aber wirksam. So hat man nämlich noch mehr Freude an seinen Rosen!