Gehirnjogging: Was man tun kann, um geistig fit zu bleiben

Stand
Autor/in
Felicitas Heyne
SWR4 Psychologin Felicitas Heyne im Portrait mit roter Jacke.
Onlinefassung
Viviane Chartier

Mit dem Alter lässt die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns nach, wenn wir es weniger fordern. Aber gezieltes Gehirntraining kann die geistigen Fähigkeiten erhalten oder verbessern.

Wenn man sich nur schwer oder gar nicht an Ereignisse, Namen oder Orte erinnern kann, dann ist das ein Anzeichen, dass die Gedächtnisleistung nachlässt. Auch Wortfindungsstörungen gehören dazu. Oder Aufgaben im Alltag fallen schwer. Zum Beispiel, wenn man plötzlich Probleme hat, das richtige Programm für die Waschmaschine einzustellen.

Ab wann muss man anfangen sein Gehirn zu trainieren?

Mit Sudoku, Kreuzworträtseln und Co. kann man sein Gehirn trainieren.

SWR4-Psychologin Felicitas Heyne sagt: "Es gibt keinen Zeitpunkt an dem es zu früh ist. Unser Gehirn liebt es, wenn wir es trainieren."

Sie vergleicht das Gehirn mit einem Muskel, der trainiert werden will. Unser Gehirn ist bis ins hohe Alter in der Lage weitere Neuronen zu bilden, sich neu zu vernetzen. Man nennt es Neuroplastizität und das ist tatsächlich eine Eigenschaft, die unser Gehirn bis ins hohe Alter nicht verliert. Deshalb rät die Psychologin zu Gedächtnistraining.

Wichtig dabei ist, dass Training immer unterschiedlich zu gestalten. Man sollte nicht immer das Gleiche machen, sondern abwechseln. "Das, was unser Gehirn am liebsten macht, ist neue Dinge lernen."

  • Kreuzworträtsel
  • Sudoku
  • Schach
  • Denksportaufgaben
  • Gesellschaftsspiele

Anspruchsvolleres Gehirnjogging

  • neue Sprache lernen
  • neues Instrument lernen

Möglichkeiten im Alltag das Gehirn zu fordern

Eine Tageszeitung oder eine Zeitschrift zu lesen, sei schon ein komplexer Vorgang und daher eine gute Sache für unser Gehirn. Generell rät Felicitas Heyne die gewohnte Alltagsroutine zu durchbrechen. "Unser Gehirn wird faul, wenn wir immer dasselbe machen".

Gedächtnistraining: Tipps für den Alltag

Die tägliche Zeitungslektüre ist eine gute Art das Gehirn zu trainieren.
  • regelmäßig lesen
  • regelmäßig schreiben
  • andere Wege zur Arbeit oder zum Einkaufen nehmen
  • was Neues kochen
  • neues Hobby ausprobieren
  • Routinen ändern
  • auf den Einkaufszettel verzichten
  • beim Einkaufen mitrechnen, was der Einkauf kostet
  • Zähne mit der anderen Hand putzen

Schlaf ist gut für unser Gehirn

Soll unser Gehirn fit bleiben, sind zusätzlich zum Training noch andere Faktoren wichtig – zum Beispiel der Schlaf. Während wir schlafen regeneriert sich unser Gehirn. Die Eindrücke und Erlebnisse das Tages werden sortiert und abgespeichert. Wer schläft, der erinnert sich auch besser.

Mit gesunder Ernährung tun wir unserem Gehirn was Gutes

Auch mit einer gesunden Ernährung können wir viel für unser Gehirn tun. Experten empfehlen die mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Fisch und gesunden Fetten wie Omega-3.

Sport ist wichtig für die Gehirnleistung

Das Gehirn wird durch Sport besser durchblutet. Durch Bewegung werden Stoffe im Körper ausgeschüttet, die dafür sorgen, dass neue Verknüpfungen im Gehirn entstehen und sich die Leistung im Alter stabilisiert.

Warum Sport schlau macht und unser Gehirn fit hält, erfahren Sie hier im Video.

Warum Sport uns schlau macht und unser Gehirn fit hält | Quarks

Was gut fürs Gehirn ist und wie man Demenz vorbeugt

SWR Science Talk Deshalb ist guter Schlaf ein Jungbrunnen fürs Gehirn

Ein guter Schlaf kann das Risiko für Krankheiten senken. Der Schlafforscher Albrecht Vorster forscht nach Möglichkeiten, den Schlaf von Krankenhauspatienten zu verbessern.

SWR2 Wissen SWR2

Ernährung, Kontakte, Sport Alzheimer-Demenz vorbeugen: Wie wir das Risiko selbst senken können

Viele haben Angst vor Demenz. Die Krankheit ist noch nicht heilbar, deshalb ist Vorbeugung besonders wichtig. Bestimmte Risikofaktoren können wir selbst beeinflussen.

Doc Fischer SWR