Was ist der Unterschied zwischen Flieder und Sommerflieder?
Welche Farben von Flieder gibt es?
Wie groß wird ein Fliederstrauch?
Wann pflanzt man Flieder am besten? Wo ist ein guter Standort?
Wie pflegt man einen Flieder?
Wie und wann schneidet man Fliederbäume?
Welche Sorten von Flieder gibt es?
Wie bringe ich Flieder auf Balkon und Terrasse?
Welcher Flieder ist im Topf winterhart?
Was ist der Unterschied zwischen Flieder und Sommerflieder?
Eigentlich ist der Unterschied zwischen Flieder und Sommerflieder einfach: Der Flieder (Syringa) – auch Gemeiner Flieder, Edelflieder oder Frühlingsflieder genannt – blüht Ende April bis Anfang Mai. Er gehört zu den Ölbaumgewächsen.
Einer ganz anderen Pflanzenfamilie zugeordnet wird der Sommerflieder (Buddleja). Dieser auch Schmetterlingsflieder genannte Strauch gehört zur Familie der Braunwurzgewächse. Er blüht erst ab Juli und noch bis in den Oktober hinein. Da sich die Pflanze mit seinem Ursprung in China stark vermehrt, sehen einige ihn auch als Bedrohung für heimische Pflanzenwelt.
Tatsächlich ist auch der echte Flieder ursprünglich hier nicht heimisch, er kam aus Südosteuropa – allerdings schon vor vielen hundert Jahren. Er gilt längst als einer der ältesten Sträucher in mitteleuropäischen Gärten. Früher gab es kaum einen Bauerngarten ohne die intensiv duftenden Fliederblüten. "Edelflieder" heißt er auch, weil es zahlreiche Züchtungen mit unterschiedlichen Blütenfarben und Wuchsformen gibt.
Welche Farben von Flieder gibt es?
Zunächst einmal ist das helle, sanfte Lila einiger Fliedersorten so prägend, dass es "Flieder" als Farbton längst etabliert ist. Und im Französischen heißt der Gemeine Flieder wiederum "Lilas commun". Bei diesem violetten Farbton ist der Flieder also maximal überzeugend.
Aber er kann auch wunderbare andere Farben – etwa reinweiß, blau oder auch rot. Die Urformen in dieser Farbpalette wurden bereits um 1900 in Frankreich gezüchtet. Sie haben sich schnell in Europa verbreitet. Übrigens: Flieder gilt als Bienenweide und ist auch für andere Insekten wie Schmetterlinge eine gute Nahrungsquelle.
Wie groß wird ein Fliederstrauch?
Die Urform des Bauerngarten-Flieders wächst straff aufrecht als großer Strauch oder kleiner Baum bis zu sechs Meter hoch. Er nimmt im Garten also durchaus viel Platz ein und beansprucht viel Sonne. All diese Flieder blühen vor dem Laubaustrieb oder mit dem Austrieb des Laubes. Deshalb fallen die Blüten im Frühjahr so besonders auf. Und durch den Duft erst zweimal.
Wann pflanzt man Flieder am besten? Wo ist ein guter Standort?
Flieder lieben die Sonne! Im Schatten wachsen sie zwar auch, aber sie bilden viel weniger und kleinere Blüten aus. An den Boden stellen sie wenig Ansprüche, er sollte nur nicht verdichtet sein. Je nach Wuchs und Größe sollte der Strauch einen Standort bekommen, wo er andere Pflanzen nicht in den Schatten stellt. Staunässe mögen die Flieder nicht.
Beim Anpflanzen freut sich der junge Flieder über eine Mischung aus Kompost und Gartenerde im Pflanzloch. Das Pflanzloch sollte dabei etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen sein. In der Anwachsphase hilft dem Strauch auch gelegentlich Wasser.
Wie pflegt man einen Flieder?
Flieder sind insgesamt pflegeleicht. Sie sind hitzeverträgliche Pflanzen gerade mit Blick auf den Klimawandel, denn sie halten auch trockene Sommer gut aus, sobald sie die Anwachsphase erfolgreich hinter sich haben. Auch Krankheiten sind zum Glück sehr selten. Ein leichter Befall mit Blattläusen richtet in der Regel keinen Schaden an.
Wie und wann schneidet man Fliederbäume?
Einen regelmäßigen Rückschnitt der Triebe sollten wir beim Flieder nicht machen, denn damit wird die natürliche Wuchsform gestört, weil der Flieder auf Rückschnitt mit ganz vielen Neutrieben reagiert. Wenn also ein Flieder zu groß geworden ist, macht man einmal einen starken Eingriff und lässt ihn dann wieder für mehrere Jahre in Ruhe.
Ein guter Zeitpunkt zum Schneiden ist der Mai nach der Blüte. Das regt zur Bildung neuer Triebe an. Ist der Flieder nicht mehr so kräftig und blüht weniger stark, hilft ein kräftiger Verjüngungsschnitt im Herbst oder frühen Frühjahr.
Welche Sorten von Flieder gibt es?
Die traditionellen Sorten aus Frankreich sind immer noch aktuell und haben interessante Namen: Die "Mme Lemoine" (von 1890, benannt nach der Schwiegertochter des französischen Pflanzenfreunds Victor Lemoine), die purpurfarbene "Andenken an Ludwig Späth" und die hellviolette "Michel Buchner" – beides Namen der Züchter. Diese alten Sorten werden aber bis zu sieben Meter hoch und sind für kleine Gärten nicht zu empfehlen.
Wie bringe ich Flieder auf Balkon und Terrasse?
Fliedersträucher werden in den meisten Fällen sechs bis sieben Meter groß – und damit viel zu groß für Pflanzgefäße auf Balkon und Terrasse. Trotzdem muss man hier nicht auf den Fliederduft verzichten: Es gibt nämlich neuere Züchtungen des sogenannten kanadischen Flieders. Die werden nur etwa drei Meter hoch und passen damit in kleinere Gärten. Die Sorten "Minuet" in hellviolett oder "Redwine" in purpurrot sind hier besonders zu empfehlen. So gewinnen Sie noch mehr Blüten, Farbe und Duft für Balkon und Terrasse.
Welcher Flieder ist im Topf winterhart?
Es gibt eine schöne Auswahl an kleinbleibenden Fliedersorten unter zwei Metern Höhe die noch dazu alle frosthart sind. Diese Sorten können im Pflanzgefäß im Freien überwintern:
- Zwergduftflieder (Syringa meyeri), oder den
- Zwergflieder (Syringa microphylla) und den
- chinesischen Flieder (Syringa chinensis).
Alle drei bleiben klein und blühen in Hell-Lila, Rosa und Hell-Rosa, alle mit dem typischen Fliederduft. Um diese Zwergflieder auf Dauer im Pflanzgefäß zu kultivieren, sollte der Topf mindestens einen Erdinhalt von 40 bis 50 Litern haben. Eingepflanzt in eine gute Pflanzerde gedeihen diese Zwergflieder viele Jahre lang auf Balkon und Terrasse.