Gruol ist ein Dorf im Hohenzollerischen, es liegt bei Haigerloch im Stunzachtal. Weil die Stunzach hinüber nach Heiligenzimmern fließt, sagen viele auch Zimmerner Tal. Von Gruol aus kann man zum Kloster Kirchberg wandern. Und von dort über das frühere Kloster Bernstein zurück nach Gruol. Wer's schattig mag, geht im Wald, im Tal dagegen läuft man in der vollen Sonne.
Ein möglicher Abstecher zwischen Gruol und dem Kloster Kirchberg führt die Himmelsleiter hinauf, über 200 Holzstufen, die in den 70er-Jahren als Teil eines Trimm-Dich-Pfads angelegt wurden. Lohn für die Anstrengung ist ein breiter Panoramablick auf die "blaue Mauer", also die Traufkante der schwäbischen Alb mit der Burg Hohenzollern davor. Keine 200 Meter weiter sieht man die uralten Grabsteine eines jüdischen Waldfriedhofs.
Am Ortseingang in Gruol steht die Vitus-Kapelle, deren Turm im Sonnenlicht grün leuchtet. Im Inneren entdeckt man mittelalterliche Fresken. Die Decke ist farbig bemalt, die Altäre stammen aus der Barockzeit, die Ornamentfliesen im Fußboden wurden erst vor 140 Jahren verlegt.