Vom Zeitungsjungen zur amerikanischen Legende. Mit Songs wie "Strangers in the night" oder "My way" wurde er berühmt und als "The Voice" ging er in die Musikgeschichte ein.
Von Bing Crosby war er sehr beeindruckt und Frank Sinatra entschloss sich früh, ein ebenso erfolgreicher Sänger zu werden wie er. Der Einstieg gelang ihm schon in seiner Geburtsstadt Hoboken mit seiner Band Hoboken Four. Dann verpflichtete ihn der renommierte Bandleader Harry James. Doch schon bald wechselte Sinatra zu Tommy Dorsey, weil der ihn besser bezahlte. Bis Ende 1942 trat er höchst erfolgreich zusammen mit dem Orchester auf, dann wurde der Vertrag gelöst. Zwischenzeitlich galt Sinatra als eine eigenständige Größe im Showbiz. Mehr noch: Er war zum Superstar geworden, zum ersten Teenager-Idol.
Tumulte bei Sinatra-Auftritt
Der US-Entertainer Jack Benny schilderte einen Auftritt von Frank Sinatra im "Paramount Theatre" in New York:
Als Sinatra im Oktober 1944 erneut dort auftrat, verursachten 35.000 Fans außerhalb des Veranstaltungsortes einen Aufruhr, weil sie nicht mehr eingelassen werden konnten. Zu dieser Zeit zählten die Vereinigten Staaten 2.000 Sinatra-Fan-Clubs mit rund 40 Millionen Mitgliedern.
Der "Ladykiller" stürzt ab
Anfang der 1950er Jahre fand die Glückssträhne ihr Ende. Sinatras Lebenswandel blieb seinen Fans nicht verborgen. Sein Ruf als Ladykiller und Schürzenjäger, die Trennung von seiner ersten Frau Nancy Barbato, die Ehe mit der Schauspielerin Ava Gardner und lebensfrohe Nächte sorgten für Schlagzeilen und bei Frank Sinatra für gesundheitliche Probleme. Nervenzusammenbrüche und das Versagen der Stimme waren die Quittung. Hinzu kam, dass sich der Publikumsgeschmack gewandelt hatte und seine Platten wie Blei in den Regalen lagen.
Comeback mit "Verdammt in alle Ewigkeit"
Der Film "Verdammt in alle Ewigkeit" verhalf ihm 1953 zu einem fulminanten Comeback und auch die Schallplattenerfolge kamen zurück. Seine Lieder verkauften sich wieder. Capitol Records nahm ihn unter Vertrag und schon die erste Platte "Young at heart" wurde ein Bombenerfolg. Sein unerschöpfliches Repertoire an Talenten war wieder gefragt. In diesem Zusammenhang überraschte manche, dass er erstaunliche Kenntnisse im Bereich der klassischen Musik vorweisen konnte. Peter Tschaikowsky zählte zu seinen Lieblingskomponisten.
Frank Sinatra war ein cleverer Geschäftsmann
In den 1960er Jahren wurde Frank Sinatra zum Entertainer schlechthin: Er war in zahlreichen TV-Specials zu sehen. Er absolvierte Tourneen rund um die Welt und spielte in unzähligen Filmen mit, die er zum Teil selbst produzierte und Regie führte. Als Showman trat er bereits seit den frühen 1950er Jahren in Las Vegas auf. Die Vorstellungen zusammen mit Dean Martin und Sammy Davis jr. als "Rat Pack" wurden legendär. Er war ein cleverer Musikaktivist, der Unsummen verdiente und in Hotels, Spielkasinos und Rennbahnen investierte. Aber er wusste auch zu geben: Von Anfang an unterstützte er wohltätige Zwecke und zeigte ein hohes soziales Engagement, wofür er eine Vielzahl von Auszeichnungen erhielt.
Eine Größe des Jazz verlässt die Bühne
Anlässlich seines 80. Geburtstags stand Frank Sinatra letztmalig auf der Bühne. "The final curtain" fiel für ihn am 14. Mai 1998 im Alter von 83 Jahren in Los Angeles. Er, der niemals Gesangsunterricht genommen hatte und auch Noten nur in Ansätzen lesen konnte, hat die Geschichte der Popmusik nachhaltig geprägt. Um es in Anlehnung an seinen von Paul Anka getexteten Welthit zu sagen: He did it his way - Er tat es auf seine Weise.