Richard Nixon tritt wegen Watergate-Affäre zurück
Die Watergate-Affäre zwingt US-Präsident Richard Nixon zum Rücktritt. Es ging zunächst um Einbrüche in der Parteizentrale der Demokratischen Partei, die von Nixons Mitarbeitern in Auftrag gegeben wurden. Sie hatten Dokumente fotografiert und versucht, Abhörwanzen zu installieren. Das war 1972.
US-Präsident Gerald Ford begnadigt seinen Vorgänger Richard Nixon
Im Zusammenhang mit der Aufklärung – die Nixon zu verhindern versuchte – kamen zahlreiche weitere Vergehen ans Tageslicht, in die das Weiße Haus verwickelt wurde. Ein Amtsenthebungsverfahren wurde eingeleitet, am 9. August 1974 trat Nixon zurück. Strafrechtlich wird er aber nicht belangt, denn sein Nachfolger Gerald Ford begnadigt ihn einen Monat später.
Zu hören ist zunächst die Erklärung Fords, anschließend schildert USA-Korrespondent Hans Kirchmann die Reaktionen auf diese Entscheidung.
Im Bild: Präsident Gerald Ford unterzeichnet ein Dokument, in dem er dem früheren Präsidenten Richard Nixon "eine vollständige, freie und absolute Begnadigung" für alle "Straftaten gegen die Vereinigten Staaten" während seiner Präsidentschaft gewährt. Ford unterzeichnete das Papier am 8. September 1974 in seinem Büro im Weißen Haus.
USA Kann ein US-Präsident sich selbst begnadigen?
Jeder US-Präsident hat laut Verfassung das Recht, Begnadigungen auszusprechen. Ob ein US-Präsident sich allerdings selbst begnadigen kann, ist unklar. Interessant ist das Beispiel von Ford und Nixon. Von Claudia Sarre | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
4.11.1990 Henry Kissinger im Gespräch mit Dieter Kronzucker
4.11.1990 | Deutschland ist seit einem Monat wiedervereinigt. Ein guter Zeitpunkt für ein ausgiebiges Gespräch mit dem ehemaligen US-Außenminister Henry Kissinger (1923 - 2023), dessen politisches Leben wesentlich bestimmt war vom Ost-West-Konflikt in all seinen Ausprägungen. Von der Kuba-Krise über den Vietnamkrieg bis zum Eisernen Vorhang in Europa, der Deutschland 40 Jahre lang in Ost und West geteilt hat.
Kissinger, der 1923 als Heinz Alfred Kissinger im fränkischen Fürth geboren wurde, floh mit seiner Familie 1938 vor den Nazis in die USA, später wird er sicherheitspolitischer Berater und schließlich Außenminister unter Richard Nixon.
Im Gespräch mit Dieter Kronzucker blickt er auf sein Leben zurück, auf die Weltlage nach dem Mauerfall und er geht auch auf die Kritik ein, die viele an seiner Politik geübt haben.
6.1.2021 Donald Trump und der Sturm aufs Kapitol
6.1.2021 | Der bei den Wahlen unterlegene US-Präsident Donald Trump weigert sich noch immer, seine Niederlage anzuerkennen. Den 6. Januar 2021 sieht er als letzte Chance, im Amt zu bleiben. An dem Tag werden im Kapitol offiziell die Voten der Wahlleute aus den Bundesstaaten ausgewertet und so der Wahlsieg festgestellt. Die Sitzung wird formal geleitet vom amtierenden Vize-Präsidenten Mike Pence. Trump fordert von Pence, das Ergebnis nicht anzuerkennen. Pence, war zwar immer loyal zu Trump, weiß aber, dass seine Funktion an diesem Tag rein protokollarisch ist und hat Trump zu verstehen gegeben, dass er das Ergebnis anerkennen wird. Trump hat seine Anhänger zu einer Kundgebung nach Washington gerufen. #jetztschonhistorisch | http://swr.li/sturm-aufs-kapitol
21.9.1998 Video mit Bill Clintons Affären-Geständnis läuft im Fernsehen
21.9.1998 | Wegen seiner Sex-Affäre und einer mutmaßlichen Falschaussage muss US-Präsident Bill Clinton im August 1998 vor dem Team des Sonderermittlers Kenneth Starr aussagen. Hier räumt er ein, so wörtlich, unangemessenes Verhältnis zur ehemaligen Praktikantin Monica Lewinsky ein und schilderte Details. Er beharrt aber darauf, keine "sexuelle Beziehung" zu Lewinsky gehabt zu haben, weil sich dieser Begriff nach seinem Verständnis ausschließlich auf Geschlechtsverkehr beziehe, der aber nicht stattgefunden habe.
Diese Anhörung fand hinter verschlossenen Türen statt, doch am 21. September 1998 wird ein Video der Anhörung in die Öffentlichkeit lanciert und im Fernsehen ausgestrahlt. Deutsche Spitzen-Politiker äußern sich empört über diese Indiskretionen. Bundeskanzler Helmut Kohl erklärt, er finde die Vorgänge "zum Kotzen". Sonderermittler Kenneth Starr wird bald darauf in seinem Abschlussbericht die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Bill Clinton empfehlen.
Clintons Popularität leidet allerdings kaum unter der Affäre. Sie sorgt sogar im Vorverkauf von Halloween für ganz neue Kostümmoden. Lewinsky-Outfit und Clinton-Zigarren sind der Renner – erzählt USA-Korrespondent Hans-Jürgen Maurus in seinem Bericht vom 7. Oktober 1998.