Ein Name – Zwei Kulturen
Mein Name ist Marie-Christine Werner. Und das sind bereits zwei kleine Schätze, die mich tagtäglich an meine verschiedenen Wurzeln erinnern, denn Marie hieß meine französische, Christine meine deutsche Großmutter. Und dank des Bindestrichs halten die beiden wunderbarerweise ganz fest zusammen.
Mein liebstes Kinderbuch
Da man aber Namen schlecht in die Kamera halten kann, habe ich mich für zwei andere Schätze entschieden: „Didier sur le circuit miniature“ – dieses französische Kinderbuch gehört zu meinen frühesten Kindheitserinnerungen. Es ist eine pädagogisch wertvolle Geschichte und beschreibt einen Tag im Leben des Jungen Didier, der an einem Kartrennen teilnimmt. Dabei geht es aber vor allem um Verkehrsregeln und eine Reifenpanne. Ich habe dieses Buch sehr gemocht, obwohl ich noch nicht lesen konnte, habe jedes einzelne Bild lange betrachtet. Ich erinnere mich, dass mir vor allem das Bild gefallen hat, auf dem Didier morgens seinen Kakao trinkt und die Verkehrszeichen wiederholt, bevor er losgeht, um am Autorennen teilzunehmen. „Didier“ gehörte zu einer Handvoll französischer Kinderbücher, die meine ersten Lebensjahre begleiteten. Mit meiner Mutter sprach ich Französisch, mit meinem Vater Deutsch. Und obwohl meine deutschen Großeltern gut Französisch sprachen, habe ich als Kind unterschieden, wer zu welcher Sprache gehört und für sie so weltbewegende Sachen übersetzt wie, dass ich jetzt ins Bad gehen soll, um mir die Zähne zu putzen.
Wald als Quelle der Erholung
Die Landschaft, die zu dieser Kindheit gehört, lange Spaziergänge, Pilze sammeln; die Landschaft, in der ich mich bis heute sehr wohlfühle, ist der Wald. In den Wald zieht es mich, wann immer es zeitlich geht. Deshalb steht für meine deutsche Seite der Tannenzapfen. Zugegeben, dieses Exemplar, das ich kürzlich vom Joggen mit nach Hause brachte, ist nicht sehr groß. Der Wald und das ist leider nicht mehr zu übersehen, leidet unter dem Klimawandel, unter der Trockenheit.