Aber wenn David Garrett die Geige in die Hand nimmt, bringt er ganze Arenen zum Beben. Kein anderer Violinist spaltet so sehr wie er – und kein anderer hat ein Millionenpublikum bei Klassik- und Rockfans.
Früh übt sich
Mit Zehn trat David Garrett schon bei den Hamburger Philharmonikern auf, mit 13 spielte er erste Alben ein und hatte einen Exklusivvertrag mit der Deutschen Grammophon. Er galt als Wunderkind schlechthin und sieht diesen Begriff nach wie vor skeptisch.
Die Geige dominierte alles
"Das war kein Wunder", sagt er, "sondern Ergebnis stundenlangen Übens", oft bis Mitternacht. An seiner Seite sein Vater, der Jurist und Geigenauktionator Georg P. Bongartz, der das Talent des Sohnes erkannte. Bald besuchte David Garrett keine Schule mehr, sondern erhielt zuhause Privatunterricht, um sich ganz dem Geigenspiel widmen zu können.
Erst spät löste sich Garrett von seinen Eltern, studierte gegen ihren Willen auf einer New Yorker Musikakademie und finanzierte sich das Studium durch diverse Jobs, u.a. als Verkäufer in einem Klamottenladen und Model.
Eigener Weg
Nach dem Studium fing er nochmal ganz von vorne an. Die Musikbranche hatte das Interesse an dem einstigen "Geigen-Wunderkind" verloren und er wusste nicht, von was er leben sollte. Doch David Garrett gelang der Neustart: Er entdeckte Crossover für sich, fing an, Rocksongs auf der Geige zu interpretieren und wurde zum Weltstar. Wenn er auf eines stolz ist, dann darauf, durch Crossover viele Menschen für klassische Musik gewonnen zu haben, die vorher damit nichts am Hut hatten.
Die Sendung wurde vor dem Sendetermin aufgezeichnet.