Seit über zwei Jahren besprechen die beiden Ollis – Kalkofe und Welke – ihn ihrem Podcast Aktuelles aus Fernsehen, Politik und Kultur. Ein bisschen Retrofeeling ist auch dabei.

Oliver Kalkofe & Oliver Welke – sind sie gar keine fabelhaften Boomer Boys?
SWR1: Was wollen Sie der ARD zum Jubiläum sagen?
Oliver Welke: Wie sich das gehört: herzlichen Glückwunsch! Ich kann mich ansonsten nur bedanken für viele Stunden. Ich bin ja die Altersgruppe, die noch quasi vom Fernseher aufgezogen wurde. Für mich hat das Medium immer noch Relevanz.
SWR1: Wobei Sie ja schon sehr viel weiter sind. Sie machen mittlerweile ganz coole Sachen, die junge Menschen hören: Podcasts!
Welke: (lacht) Ja, das stimmt! Ich habe den Quantensprung in das Medium der Gen Z geschafft. Auf den letzten Metern bin ich jetzt mit dem Kollegen Kalkofe auch in dem Business. Und dann auch noch in der ARD Audiothek-Welt.
Zum Jubiläum Die ARD wird 75 – und zeigt viele spannende Sendungen
75 Jahre ARD – das wird gebührend gefeiert und zwar auf allen Kanälen! Zum Jubiläum dürfen Sie sich auf viele Sendungen in TV, Mediathek, Hörfunk und auf Podcasts freuen.
SWR1: "Die fabelhaften Boomer Boys" – das ist euer Untertitel. Da ist natürlich die Frage, was an euch noch fabelhaft ist.
Welke: Das ist ja fast schon eine etwas kritische Frage, da muss ich mich wundern, dass man am Geburtstag so kritisch wird. (lacht) Nein, in dem Titel stimmt gar nichts! Das können wir offen sagen. Weder sind wir Boomer, [...] wir sind nicht fabelhaft und wir sind schon längst keine Boys mehr. Also mehr Fake News geht gar nicht.
Wir sind nicht fabelhaft und wir sind schon längst keine Boys mehr.
SWR1: Aber ihr seid damit super erfolgreich. Wie kommt das?
Welke: Das ist das Schöne an dem Podcast und auch das, was einem als Macher selber den Spaß bringt. Es ist halt ungeskriptet. Man hat ein Gerüst von Themen, dann entsteht wirklich ein Gespräch, das eine Eigendynamik entwickelt. Und an den guten Tagen lässt man sich dann auch treiben und kommt so von einem aufs andere. Es wirkt nicht nur spontan, es ist tatsächlich spontan. [...]
SWR1: Dass Sie mal lange Gespräche mit Olli Welke führen und ausgerechnet viele junge Menschen sich das gerne anhören, hätten Sie vielleicht vor zehn Jahren noch nicht gedacht, oder?
Oliver Kalkofe: Nein, das habe ich wirklich nicht gedacht. Früher hieß das ja Radio und da haben wir das schon gemacht, allerdings beim Privatradio. Und da haben wir uns schon als Kalk und Welk unterhalten, allerdings nicht so lange, wie wir das jetzt tun. Dann hieß es irgendwann, nein, die Menschen können nicht länger als 90 Sekunden ganzen Sätzen am Stück zuhören. Dann fließt nämlich das Gehirn aus den Ohren.
Das habe ich allerdings nie zu träumen gewagt, aber ich finde es super.
Dass inzwischen durch den Podcast so ein Revival des gesprochenen Wortes gekommen ist und dass wir beide jetzt als alte, dicke weiße Männer uns da hinsetzen und uns unterhalten und das hören sich andere an und finden das geil, und hören sich das ne ganze Stunde am Stück ohne Musik an ... Das habe ich allerdings nie zu träumen gewagt, aber ich finde es super.
Jetzt in der ARD Audiothek hören Kalk & Welk - Die fabelhaften Boomer Boys
Kalkofe und Welke amüsieren wöchentlich über Aktuelles aus Fernsehen, Politik, Kultur und Gesellschaft sowie ihre Lieblingsthemen aus den 70er, 80er und 90er Jahren.
SWR1: Ein Pferdewiehern ist das Markenzeichen eures Podcast. Eigentlich war es ein Zufall und jetzt ist es Ritual. Aber ist genau das vielleicht, was die Magie ausmacht? Immer mal wieder verrückte Sachen ausprobieren, wo man am Anfang selber nicht weiß, ob das funktioniert?
Kalkofe: Ich glaube, genau das ist das, was so einen Podcast eben wirklich ausmacht. Man weiß nicht, was auf einen zukommt. Man hat als Hörer das Gefühl, man lauscht einfach einem wirklich spontanen Gespräch. Und so ist das hier ja auch. Wir machen uns zwar immer unsere Gedanken, in welcher Reihenfolge wir welche Themen machen oder worüber wir reden wollen. Aber genau diese Dinge, die keiner erahnt, die sind es dann so wie im echten Leben eben, die dann einen Wiedererkennungswert erschaffen.
So war es bei uns auch mit diesem Wiehern. Und eigentlich nur dadurch, dass Welke immer ein bisschen genervt war von meinem Wiehern, hat das den Leuten auch so viel Spaß gemacht. Und mir auch, dann penetrant weiterzumachen – und so ist es dann entstanden. [...]