Die Stiftung Warentest hat sich 22 Kühl-Gefrier-Kombis angeschaut. Welche Geräte als Sieger hervorgehen und worauf beim Kauf eines Kühlschranks noch geachtet werden sollte, weiß Reiner Metzger von der Stiftung Warentest.
Beim Kauf von Kühl-Gefrier-Kombinationen auf Energieverbrauch achten
SWR1: Was genau haben Sie sich angeschaut und getestet?
Reiner Metzger: Natürlich haben wir die zentralen Funktionen angesehen, das eigentliche Kühlen und auch das Einfrieren. Aber auch, wie stabil die Temperatur ist, die Energieeffizienz und die Handhabung.
SWR1: Stimmt es, dass bei Ihrem Test beim Energieverbrauch vor allem die teuren Geräte gewonnen haben?
Metzger: Das ist leider so, wenn man von der Kundensicht her guckt. Die Energieeffizienz ist sehr unterschiedlich (...), ein effizientes Gerät einer Kühl-Gefrier-Kombination liegt in 15 Jahren vielleicht bei 1.000 Euro und ein ineffizientes Gerät bei fast schon 2.000 bis 3.000 Euro. Der Kaufpreis ist nur die halbe Miete, bei Billiggeräten ist der Kaufpreis sogar nur ein Teil vom Gesamtpreis.
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Kühlschrank nach individuellem Bedarf aussuchen
SWR1: Gibt es in Ihrem Test einen Preis-Leistungssieger?
Metzger: Das kommt ein bisschen darauf an, was Sie brauchen. Wenn Sie nicht viel einfrieren wollen, sondern mal ein paar Kilo in das Gefrierfach legen, können Sie auch einen nehmen, der beim Einfrieren nur befriedigend ist. Da hätten wir zum Beispiel die AEG-Kombi, die kostet 1.300 Euro beim Kauf, hat aber dann über 15 Jahre nur knapp über 1.000 Euro Stromkosten.
Wenn Sie aber sehr viel einfrieren wollen, immer wieder, brauchen Sie einen schnell einfrierenden Gefrierschrank und da wäre es dann so ein Bauknecht, der kostet etwa 950 Euro, aber dann 1.300 Euro bei den Stromkosten – dafür friert er aber schnell ein. Da ist ein bisschen individuelle Anpassung gefragt – was habe ich vor? Und danach kann ich mir dann mein Gerät aussuchen.
SWR1: Schaltet man bei Kühl-Gefrier-Kombis den Kühlschrank aus, geht auch die Tiefkühltruhe aus. Gibt es Kühlgeräte, bei denen man Kühlschrank und Gefrierschrank getrennt ausschalten kann?
Metzger: Solche Geräte gibt es, die sind aber ganz selten. Wenn Sie tatsächlich eine sehr unterschiedliche Nutzung haben, dann empfiehlt es sich fast, einen Kühlschrank und separat einen Gefrierschrank zu haben. Denn der Kühlschrank braucht auch viel weniger Strom, wenn er kein Gefrierteil mit bearbeiten muss.
Also wenn Sie den Gefrierschrank im Jahr nur für sechs Monate nutzen, dann ist es ineffektiv, dass in der Gefrier-Kühlschrank-Kombi zu machen. Es geht nicht, das separat auszuschalten. Bei manchen geht es, nur ein bisschen die Temperatur hoch und herunterzuschalten, aber irgendwie läuft das Gefrierteil eigentlich fast immer mit.
Weniger Stromverbrauch bei neuen Geräten
SWR1: Ab wann lohnt es sich, einen älteren Kühlschrank auszutauschen?
Metzger: Da muss man genau schauen, wie schlecht ist der alte Kühlschrank? Es gab also vor zehn bis 15 Jahren auch schon recht effektive Geräte. Wenn sie aber einen alten Stromfresser haben, dann lohnt sich so nach zehn bis 15 Jahren, den wegzuwerfen.
Für die Umwelt lohnt es sich schon viel früher, weil der einfach vielleicht sogar das Doppelte an Strom braucht. Für den Geldbeutel ist es so eine Sache, weil ein guter neuer Kühlschrank oder eine Kühl-Gefrier-Kombi auch schnell 1.000 Euro kostet. Bis Sie das über den Strom wieder drin haben, dauert es schon einige Jahre.
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SWR1: Wozu ist eigentlich die No-Frost-Funktion?
Metzger: Die No-Frost-Funktion ist unheimlich praktisch, weil die ständig diese ganzen Kristalle, die sich am Inneren des Gefrierteils bilden, wieder abtaut. Das kostet erstmal ein bisschen mehr Strom, aber unterm Strich lohnt sich das total, weil Sie dann diese Eiskrusten nicht kriegen. Jeder, der ein Gefrierteil hat, weiß, es ist total lästig und kostet auch total viel Strom, weil dann nicht mehr effektiv gekühlt werden kann.
SWR1: Worauf sollte ich achten, wenn ich viel einfrieren möchte?
Metzger: Wenn Sie große Mengen auf einmal einfrieren, vor allem verderbliche Ware wie Geflügelfleisch oder manche Beerenarten, dann brauchen Sie ein Gerät, was schnell einfriert. Das erkennen Sie bei uns zum Beispiel unter einer guten oder sehr guten "Einfriernote". Da gibt es sehr große Unterschiede, oft sind sehr effiziente Geräte nicht so schnell im Einfrieren, da muss man dann in auf die Details gucken.
Das Gespräch führte SWR1 Moderatorin Steffi Stronczyk.