Unsere Kollegin Annika Erbach von SWR Marktcheck hat sich mit dem Thema näher beschäftigt.
SWR1: Vom Nudeltopf ins Blumenbeet? Kann man wirklich übriges Kochwasser als Dünger verwenden?
Annika Erbach: Das klappt sehr gut. In Gemüse und Stärkebeilagen, die wir kochen, stecken jede Menge Nährstoffe, die beim Kochen zumindest in geringen Mengen ins Kochwasser übergehen. Das sieht man auch schon, weil sich oft auch das Wasser verfärbt.
SWR1: Und was steckt da genau drin?
Erbach: Beim Kochen von Nudeln, Kartoffeln und Reis geht Stärke ins Wasser über. Stärke benötigen die Mikroorganismen im Boden. Das fördert dann die Bodenqualität. Beim Kochen von Gemüse, wie Brokkoli, ist es Calcium und Zink – das schützt die Pflanze vor Krankheiten. Und in Roter Beete steckt jede Menge Eisen. Das braucht die Pflanze für den Stofftransport und zur Herstellung von Enzymen und Chlorophyll.
SWR1: Für welche Pflanzen eignet sich der Dünger aus dem Kochtopf?
Erbach: Die Nährstoffkonzentration ist gering – deshalb kann man das Wasser unverdünnt nutzen und Zimmerpflanzen wie Monstera oder Efeutute damit beglücken.
Und auch im Garten freuen sich zum Beispiel die Stauden und Blühpflanzen. Alle zwei Wochen kann man mit dem übrigen Kochwasser düngen. Dazu das Kochwasser abkühlen lassen – und ganz wichtig: ungesalzenes Wasser verwenden. Zu viel Salz würden den Pflanzen schaden.
Ich habe eine kleine, hübsche Gießkanne in der Küche stehen, die ich nach dem Kochen befülle und dann dünge ich damit.
Das Gespräch führte SWR1 Moderator Hanns Lohmann.