Der erste Teil von Chers Autobiografie erscheint am 15. Februar in Deutschland und ganze 500 Seiten lang. Sie ist gespickt mit Geschichten aus Chers Kindheit und Jugend, ihrer Familie, aber auch um die Beziehung mit Sonny Bono, mit dem sie in den 60er-Jahren weltberühmt wurde.
Cher zeigt sich in ihrer Autobiografie selbstironisch
Besonders beeindruckend ist, wie Cher ihre Geschichte erzählt. Das Buch liest sich so leicht, wie wenn man mit einer guten Freundin bei einem Glas Wein zusammensitzt und sich erzählt, was man alles erlebt hat. Das liegt vor allem daran, wie humorvoll und selbstironisch Cher über sich schreibt. Zum Beispiel, dass sie schon als Kind total dramatisch war und ihre Mutter angefleht hat: "Lass uns nie so sein wie andere Leute. Wenn wir ein normales Leben haben, muss ich mich umbringen!"
Und genau das hat Cher erreicht. Das Buch lebt von ihren vielen Anekdoten über Promis aus der Musik-, Film- und Kunstszene. Als ganz junge Frau hatte sie zum Beispiel mal eine kurze Affäre mit dem Schauspieler Warren Beatty. Der fährt sie auf dem Sunset Boulevard in Los Angeles fast über den Haufen. Doch am Ende des Abends landet sie in seiner Villa, wo sie mit ihm herumknutscht und im Badeanzug der Schauspielerin Natalie Wood schwimmt, mit dem Beatty auch gerade eine Affäre hatte.
Eine Begegnung mit dem Künstler Salvador Dalí in New York ist Cher bestens im Gedächtnis geblieben. Der Künstler lud sie und Sonny zu einem Abendessen ins berühmte St. Regis Hotel ein und empfängt die beiden in einem Samtblazer. Cher beschreibt eine ganz ominöse Szene: nackte Menschen in seinem Atelier, offene Türen... Sie platzen da offensichtlich in eine Orgie!
Kein Platz für die Rolling Stones
Es gibt auch viele verrückte Geschichten aus der Zeit von Sonny und Cher. Als die Rolling Stones ihr erstes großes Konzert in L.A. spielen, bitten sie Cher, bei ihr und Sonny privat zu übernachten, schreibt die Sängerin. Die Jungs aus England fühlten sich mit den amerikanischen Plattenbossen nicht wohl. Letztlich wird aus der Idee aber nichts – die 2-Zimmer-Wohnung war dem Paar einfach zu klein.
Einblicke in Chers Kindheit
Von der Lebensgeschichte Chers lernt man aber auch, resilient zu bleiben! Als Kind hatte sie es ziemlich schwer: Sie ist etliche Male umgezogen und manchmal war ihre Mutter so arm, dass sie Cher nicht mal ernähren konnte – schon als Baby war sie im Heim bei Nonnen.
Cher macht uns [...] Mut, immer wieder aufzustehen.
Ihre Eltern hatten eine extrem toxische Beziehung, der Vater hat geklaut und war drogensüchtig. Und mit Sonny hat Cher eine traumatische Fehlgeburt erlebt. Auch ihre Karriere lief am Anfang gar nicht, die ersten zwei Aufnahmen sind komplett gefloppt. Aber Cher schämt sich für all das nicht – sie erzählt ganz offen und macht uns damit Mut, immer wieder aufzustehen.