Mit einem 5:0 gegen den SV Werder Bremen sicherte sich Bayer 04 Leverkusen bereits fünf Spieltage vor Saisonende den Meistertitel. Wir haben mit Reiner Calmund darüber gesprochen, wie er das Spiel erlebt hat.
SWR1: Sie haben gestern gefeiert. Geht es schon wieder, also kein Kater?
Reiner Calmund: Ja, es geht wieder. Es war so viel Zündstoff, so viel Freude, so viel Emotionen in der Luft. Da haben mir ein paar Gläschen gereicht. Es war eine südamerikanische Stimmung.
Man weiß ja, ins Leverkusener Stadion gehen über 30.000. Das kann natürlich mit der Kapazität von Bayern München oder Borussia Dortmund nicht mithalten. Aber ich würde sagen in der Lautstärke der Stimmung war das gestern gleichwertig.
Es war für mich wirklich ein Riesenerlösung. Jetzt ist die Schale hier. Jetzt werde ich sie auch mal in den Arm nehmen und sagen: Schön, dass du noch mal vorbeigekommen bist.
SWR1: Ist der furchtbare Spitzname "Vizekusen" damit endgültig Geschichte?
Calmund: Weg! Gott sei Dank, Gott sei Dank!
SWR1: Die Meisterschaft ist jetzt geschafft. Aber Leverkusen kann ja auch noch die Europa-League gewinnen und den DFB-Pokal. Schafft Bayer das Triple?
Calmund: Mir geht es jetzt gar nicht um das Triple. Für mich war wichtig, dass wir endlich diese sch*** Schale, [verbessert sich] diese schöne Schale nach Leverkusen geholt haben. Und jetzt lassen wir das andere alles auf uns zukommen.
Natürlich sind wir in Kaiserslautern Favorit. Aber ich habe auch da schon erlebt, dass wir im DFB-Pokal als der ganz ganz große Favorit nachher froh waren, das Ding gerade mit 1 zu 0 nach Hause zu holen. Favorit ja, aber Pokalspiele stehen immer unter einem anderen Gesetz. Da ist immer alles möglich.
Das Gespräch führte Michael Lueg.