Lange Genehmigungsverfahren

Ausbau der Windkraft in Rheinland-Pfalz

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Steffi Vitt
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Windenergie soll ausgebaut werden — doch lange Genehmigungsverfahren verhindern oft den schnellen Fortschritt. Wie sieht es aktuell in Rheinland-Pfalz und Deutschland aus?

Verbände haben Bilanz gezogen, Werner Eckert aus der SWR Umweltredaktion schätzt die Lage ein.

Zuwachs beim Ausbau der Windkraft

SWR1: Was tut sich bei Windkraftanlagen?

Werner Eckert: Insgesamt haben wir wieder einen Zuwachs. Der ist zwar längst nicht auf dem Niveau der Jahre 2014-2017, das waren die großen Ausbaujahre. Aber es ist deutlich mehr als im Vorjahr, allerdings längst nicht genug, sagen die Branchenverbände. Um das Ziel der Bundesregierung für 2030 zu erreichen müsste man den Ausbau von Windkraft in diesem Jahr mindestens nochmal verdoppeln.

SWR1: Im Februar hat der Präsident des Bundesverbands Windenergie mit Blick auf den Süden gesagt: "Das ist ein Totalausfall." Da hatte Baden-Württemberg eine neue Anlage genehmigt, Bayern zwei. Wie steht Rheinland-Pfalz im Vergleich da?

Werner Eckert: Rheinland-Pfalz steht ziemlich gut da. Zusammen mit Nordrhein-Westfalen ist Rheinland-Pfalz in der Mittelposition zwischen den Küstenländern, da ist naturgegeben auch viel mehr Wind, und dem Süden, wo sich so wenig tut.

In Rheinland-Pfalz gab es 22 neue Windräder im ersten Halbjahr. Man muss immer dazusagen, mittlerweile werden aber auch vier in dieser Zeit abgebaut. Das heißt, wir haben nicht mehr einen solchen Zuwachs, der die Landschaft verspargelt, sondern wir haben in vielen Fällen auch einen Austausch älterer kleinerer gegen neue, größere Windräder.

In vielen Fällen werden ältere, kleinere gegen neue, größere Windräder getauscht.

Windräder: Lange Planungszeiten

SWR1: Planung, Genehmigungen, Widerstände. Woran hängt es?

Werner Eckert: Die Verbände haben sehr deutlich gemacht, es hat immer noch viel mit den Planungen und den Planungszeiten zu tun.

Wir haben sogar einen Negativrekord bei den Genehmigungszeiten, das dauert 24,5 Monate. Und das ist die reine Genehmigungszeit, bis so ein Rad wirklich steht, vergehen ungefähr vier Jahre. Und schaut man sich die Zeit von der ersten Genehmigung oder dem ersten Gutachten bis zum Stromfluss an, dann sind das sechs Jahre.

Die Zeit von der ersten Genehmigung bis zum Stromfluss beträgt sechs Jahre.

Neue Genehmigung für anderen LKW nötig

Ein Beispiel: Momentan werden jedes Jahr etwa 30.000 Schwertransporte benötigt, um die Flügel zu transportieren. Und das ist enorm aufwendig, weil diese Genehmigung, die man bekommt zum Beispiel dann erlischt, wenn die Zugmaschine ausgetauscht wird.. Das heißt, nur wenn der LKW eine andere Marke hat, ist die Genehmigung futsch und eine neue muss beantragt werden. Das bedeutet zwölf Wochen längere Wartezeit.

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Das sind einige Beispiele, die auf der Pressekonferenz genannt wurden, warum das so schwierig ist und warum es eben nicht in dem Maß vorangeht, wie es vorangehen müsste. Es geht nicht nur darum, dass wir die Windräder der Windräder wegen brauchen, sondern da hängen entsprechend die Pläne für E-Autos und Wärmepumpen dran. Wenn es nicht genug Strom gibt, gibt es auch keine E-Autos und keine Wärmepumpen.

Das Interview führte SWR1 Moderatorin Steffi Vitt.

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