Mit dem Album „Out Of Time“ wollten R.E.M. sich 1991 völlig neu erfinden. Nichts auf dem Album sollte klingen wie R.E.M. – ein mutiger Plan.
Als R.E.M. damit beginnen, die Songs für das neue Album zu schreiben, riecht es in Amerika nach Veränderung. Die Präsidentschaft von George Bush Senior neigt sich dem Ende zu. Im Silicon Valley und bald weltweit nimmt die digitale Revolution Fahrt auf. Die Dinge ändern sich zum Guten, wie man glaubt. In dieser kreativen Atmosphäre beginnen R.E.M. mit der Arbeit an "Out Of Time". Was auf Deutsch so viel heißt wie "aus der Zeit gefallen". Und tatsächlich klingt "Out Of Time" völlig zeitlos und vor allem ganz anders als alles was Anfang der 90er so angesagt war.
R.E.M erfinden sich komplett neu
R.E.M. hatten zum Songwriting Mandolinen dabei und viele für R.E.M. eher untypische akustische Instrumente. Musikalisch ließen sie sich von amerikanischer Folk- und Countrymusik inspirieren – ein echter Tabubruch für eine alternative Band der frühen 90er.
Der Erfolg verärgert R.E.M. Fans
Sehr zum Ärger der alten R.E.M. Fans wird das Album ein kommerzieller Megaerfolg. Weltweit wird die Platte mehr als 10 Millionen Mal verkauft und Songs wie "Losing My Religion" und "Shiny Happy People" werden zu Superhits und zu Dauerbrennern auf MTV und Co.
Mit Songs wie "Losing My Religion" erreichen R.E.M. Millionen neue Fans
Während sich die älteren R.E.M.-Fans fragten: Wie kann etwas so kommerziell Erfolgreiches noch alternativ sein? Gewann die Band mit Songs wie "Losing My Religion" Millionen von neuen Fans dazu. Später finden auch die älteren Fans zur Musik der Band zurück, denn R.E.M. haben immer wieder bewiesen, dass sie sich neu erfinden können. Nach dem noch erfolgreicheren Nachfolgealbum "Automatic For The People" erscheint mit "Monster" ein Werk, das wieder rau und kantig daher kommt.
Als die Band 2011 einsehen muss, dass ihre musikalischen Gemeinsamkeiten aufgebraucht sind, entscheiden sie sich konsequent für einen Schlussstrich.
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