Heute berät er die Polizei, Versicherungen und Privatleute in Sachen Einbruchprävention, warnt Jugendliche durch Schulvorträge vor Drogen und schreibt Bücher.
Scheinbare Idylle
Hermann Wenning hatte keineswegs die "typische Kindheit", die in die Kriminalität führt. Er wuchs inmitten einer Großfamilie behütet auf einem Bauernhof in der Nähe von Münster auf und lernte selbst Landwirt. Dennoch war Alkohol omnipräsent. Bereits mit 13 wurde ihm zum ersten Mal im Krankenhaus der Magen ausgepumpt, weil er maßlos betrunken war. Mit 17 war er alkholabhängig.
Beschaffungskriminalität
Später kamen noch weitere Drogen hinzu: Speed, Koks, Amphetamine und Heroin. Um seinen Drogenkonsum zu finanzieren, fing er an, in Privathäuser, Büros, Supermärkte und Tankstellen einzubrechen – manchmal machte er sogar mehrere "Brüche" pro Nacht. Das schlechte Gewissen, das er dabei empfand, führte nur dazu, dass er noch mehr Drogen konsumierte.
Hermann Wenning landete öfters im Knast. Doch erst, nachdem er am 9.9.1999 das letzte Mal verhaftet wurde, bekam er die Kurve: Mit eiserner Selbstdisziplin schaffte er das, was er vorher nicht für möglich gehalten hatte: Wieder Marathon zu laufen und von den Drogen wegzukommen. Heute arbeitet er als Angestellter im öffentlichen Dienst und spendet an die Opferschutzorganisation "Weißer Ring".