Carole King – "Tapestry"
Carole King ist eine fantastische Songwriterin. Aus ihrer Feder stammen Songs wie "The Loco-Motion" und auch die Beatles haben den Song "Chains" 1963 für ihr Debütalbum "Please Please Me" aufgenommen. King war für John Lennon und Paul McCartney ein großes Vorbild und sie wollten Songs schreiben wie Carole King.
Nicht zu vergessen ist auch der Song "You’ve Got A Friend", geschrieben für ihren Freund James Taylor als "Mutmach-Song", um nicht aufzugeben. Auch Aretha Franklin profitierte von ihren Fähigkeiten als Songwriterin. Ihre Stimme machte "You Make Me Feel Like A Natural Woman" zum Hit.
Die beiden letzten Songs nahm die Sängerin auch auf ihrem eigenen Album "Tapestry" auf – nur mit ihrer weichen Stimme und sie selbst am Klavier. 1972 bekommt sie dafür einen Grammy für das "Beste Album des Jahres".
Carole King und ihr Meisterwerk "Tapestry" in den SWR1 Meilensteinen
Cyndi Lauper – "She's So Unusual"
"She's So Unusual" war das Debütalbum von Cyndi Lauper – und schon da wusste sich die flippige New Yorkerin durchzusetzen und darzustellen.
Lauper hat ihren eigenen Kopf und ist eine ganz eigene Künstlerpersönlichkeit. Das zeigen auch ihre Schuhsohlen, die sie bemalt oder beklebt. Ihr ist es wichtig, auf etwas Schönem zu laufen, sagt sie, und ihrer Meinung nach verraten die Schuhsohlen, wo jemand herkommt. Verewigt hat sie das auch auf der Plattenrückseite. Das dortige Foto zeigt das berühmte Gemälde Van Gogh "Die Sternennacht", aufgeklebt auf ihren Sohlen.
Hits und Storys Cyndi Lauper – "Girls Just Want to Have Fun"
Als erste Single soll Cyndi Lauper einen alten Macho-Song singen. Das gefällt ihr gar nicht. Doch mit ein paar Änderungen wird daraus schnell ein Welthit.
Für die Aufnahmen von "She’s So Unusual" bekommt sie von ihrer Plattenfirma ein berühmtes Duo an die Seite gestellt: Rob Hyman und Eric Bazilian von den späteren The Hooters, die 1983 auch als Songwriter für andere arbeiteten. Rob Hyman erzählte später im SWR1 Interview, dass sie zehn unterschiedliche Versionen von "Girls Just Want To Have Fun" aufnehmen mussten, bis Cyndi zufrieden war.
Mehr über die Hooters und "She's So Unusual" im SWR1 Meilensteine-Podcast
Tina Turner – "Private Dancer"
Ihre Songs sind kraftvoll, stark und selbstbestimmt. Das hat auch mit ihrer eigenen Persönlichkeit und Geschichte zu tun. Tina Turner schafft es, sich von ihrem gewalttätigen Ehemann zu lösen – und sitzt danach erst einmal beruflich und privat auf der Straße. Mit der Trennung von Ike Turner gibt sie ihre Karriere mit "Ike and Tina Turner" auf.
Anfang der 80er Jahre legt sie ein derartiges Comeback hin, dass sie plötzlich viel größer macht, als sie vorher war. "Private Dancer" von 1984 wird zu ihrem großen Comeback-Album. Dabei haben sie auch viele Kollegen und Musiker in der Zeit der Trennung unterstützt – die Rolling Stones nahmen sie mit auf Tour und David Bowie vermittelt ihr einen neuen Plattenvertrag.
Hits und Storys Tina Turner – "What's Love Got to Do with It"
Die Karriere von Tina Turner war Geschichte. Doch Ihr Manager Roger Davis hatte eine geniale Idee, sie wieder in die Charts zu bringen: Ein neuer Sound und neue Songs.
Das Album "Private Dancer" steht zu 100 Prozent für Tina Turner. Zu tun hat das mit Tinas großen Talent und ihrem wirklich guten Fingerspitzengefühl für die ausgewählten Songs, die zu ihrer Biografie passen. Zusammen mit den Aufnahmen brauchte sie für das Album "Private Dancer" zweieinhalb Wochen.
"What’s Love Got To Do With It" war eigentlich ein Song, geschrieben für Rod Stewart. Er lehnte ab, weil er mit dem Song nichts anfangen konnte. Also bekam ihn Tina und sang ihn ein einziges Mal ein – mit ihrer ganz eigenen Verletzung, Liebe, inneren Angst – und mit Vertrauen.
Debbie Harry / Blondie – "Parallel Lines”
Natürlich darf eine nicht fehlen: Debbie Harry mit ihrer Band Blondie und dem Album "Parallel Lines". 1978 ist das Album erschienen, und es befinden sich darauf große Hits wie "Heart of Glass" oder auch "One Way Or Another".
Debbie Harry hat der Band ihr Gesicht gegeben und viele dachten, sie sei Blondie. Tatsächlich hat die Sängerin mit ihren blonden Haaren ein leichtes Marilyn-Monroe-Image mit sich getragen und war auch mal Playboy-Bunny.
Ihre Identität hat Debbie Harry dann in der Musik gefunden und auch ihre Liebe – zumindest in den Jahren rund um das Album "Parallel Lines". Sie verliebte sich in Chris Stein, der auch den Song "Sunday Girl" für sie geschrieben hat.
Mehr über "Sunday Girl" im SWR1 Meilensteine-Podcast zu "Parallel Lines"
Tracy Chapman – "Tracy Chapman"
1988 erscheint das Debütalbum von Tracy Chapman – und ist praktisch über Nacht ausverkauft. Chapman hatte am 11. Juni 1988 einen Doppelauftritt beim großen Geburtstagskonzert zum 70. Geburtstag von Nelson Mandela im Londoner Wembley Stadium.
Nachmittags steht sie als Newcomerin auf der Bühne. Doch dann hat Stevie Wonder bei seinem Auftritt am Abend technische Probleme und sein Auftritt verzögert sich immens. Der Veranstalter schickt kurzerhand Tracy Chapman nur mit ihrer Gitarre auf die Bühne. Sie soll zur Überbrückung zwei ihrer Songs spielen – "Across The Lines" und ihren späteren Hit "Fast Car". Nach diesem Auftritt ist Tracy Chapman über Nacht ein Weltstar.
"Fast Car" ist ein ganz wichtiger Song für Tracy Chapman. Er beschreibt in gewisser Weise ihre Lebensgeschichte – es geht um eine fleißig arbeitende, aber dennoch arme Frau. Sie versucht aus diesem Kreislauf der Armut zu entfliehen und das mit einem schnellen Auto. Es war der letzte Song, den sie für ihr Debütalbum geschrieben hat, das voll ist mit Songs über Rassismus, Frieden und das Bedürfnis, nach gesellschaftlicher Anerkennung.
Mehr zu "Fast Car" von Tracy Chapman im SWR1 Meilensteine-Podcast